Schulen in Alpen Unterricht ohne Maske – aber mit Mantel

Alpen · Alpens Grundschulen sind bisher recht gut durch die Pandemie gekommen. Die Kollegien planen für Unterricht auf Distanz und sind „für alle Fälle“ gut vorbereitet.

 Elisabeth Bollmann, neue Schulrätin für den Kreis Wesel, hatte gute Nachrichten für den Grundschulstandort in Veen.   RP-Foto: Nikolei

Elisabeth Bollmann, neue Schulrätin für den Kreis Wesel, hatte gute Nachrichten für den Grundschulstandort in Veen. RP-Foto: Nikolei

Foto: Klaus Nikolei

Die neue Schulrätin Elisabeth Bollmann war bei ihrem Antrittsbesuch im Schulausschuss der Gemeinde Alpen sehr angetan. Dass die Rektorinnen der Grundschulen die Gelegenheit bekämen, der Politik unmittelbar von ihrer engagierten Arbeit zu berichten, gefalle ihr, sagte die Schulrätin. Dabei erhielt auch sie einen Überblick über das, was die Grundschulen in Alpen, Menzelen und Veen zurzeit bewegt.

Wilhelm-Koppers-Grundschule Menzelen und Veen Rektorin Anette Krömker und ihr Kollegium unterrichten am Standort Menzelen 104 Kinder in fünf Klassen und in der Dependance Veen 86 Kinder in vier Klassen. Sorgen bereiten ihr der Nachwuchs: In Menzelen kommen im Sommer 21 Kinder neu in die Schule, in Veen sind es 27. Das reicht in beiden Fällen zwar für eine Eingangsklasse. Doch da sie mit dann nur noch knapp 180 Kindern in acht Klassen den „kleinsten Grundschulverbund im Kreis Wesel“ leite, stelle sich ihr die Frage, ob es künftig noch eine Konrektorinnenstelle gebe. In dieser Größenordnung zwei Standorte zu managen, sei schon heute „eine große Herausforderung“.

Schulrätin Bollmann beruhigte. Da solle sich nichts ändern. Auch kleine Schulen behielten eine stellvertretende Leitung. Die Personalfrage werde in der Pandemie „immer spannender“, so Krömker mit einem Schuss Sarkasmus. Corona sei auch an ihrer Schule das alles bestimmende Thema: „Aber wir haben es bisher gut geschafft.“

Die Kinder dürften nur, wenn sie fest an ihren Plätzen sitzen, den Mund-Nasenschutz abnehmen. Und es werde kräftig gelüftet. Aber: „Es wird schattig.“ Viele Schüler säßen in dicker Jacke und in Decken gehüllt im Unterricht. Ihr Wunsch nach Luftmessgeräten wird sich in Kürze erfüllen (wir berichteten). Für den Umstieg auf digitalen Unterricht seien Kollegium und Schule gut gewappnet. „Wir beten die Endgeräte herbei“, so Krömker.

Auch die Betreuungsgruppen seien gut besucht. In Menzelen besuchen 20 Kinder den Offenen Ganztag, in Veen sind’s halb so viele, die Betreuung von 8 bis 13 Uhr nutzen in Menzelen 41 und in Veen 23 Kinder.
Grundschule zum Wald in Alpen Rektorin Ursula Ledermann berichtete im Ausschuss davon, dass an ihrer Schule derzeit 164 Schüler unterrichtet werden. Fürs kommende Schuljahr seien 42 ABC-Schützen angemeldet. Aktuell müssten wegen Krankenstand 1,5 Lehrerstellen kompensiert werden. Die Sorge bestehe, dass sich die Lage verschärfe, falls Kitas geschlossen würden. Dann hätten auch Lehrerinnen ein Betreuungsproblem.

Sollte den Schulen in der Pandemie Unterricht auf Distanz verordnet werden, sei ihre Schule darauf konzeptionell vorbereitet. Auch die Eltern wüssten Bescheid. „Wir sind auf alle Fälle vorbereitet“, verkündete Ledermann. Das Coronavirus hänge „wie ein Damokles-Schwert“ über dem schulischen Alltag. Lüften sei zwar das Gebot der Stunde, aber: „Es wird kalt.“ Auch Messgeräte würden’s kaum wohliger machen.

Auch die Betreuung – Halbtag (gut 40 Kinder) wie der Offene Ganztag (56) – tue ihr Bestes. Stark nachgefragt sei die Betreuung von 7 Uhr an. Bis zu 30 Kinder kamen so früh zur Schule. „Eltern brauchen diese Zeiten“, sagte Ledermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort