Alpen/Sonsbeck Ford Capri – Der Lack ist noch nicht ab

Alpen-Drüpt · Die Liebhaber des Sportwagens mit der ewig langen Motorhaube treffen sich zur Rundfahrt am Niederrhein. Einer von ihnen ist Ralf Geisler aus Drüpt. Bei ihm steht ein gelb-schwarzer Capri GT, Baujahr 1972, in der Garage.

 Ralf Geisler aus Drüpt ist stolz auf seinen Ford Capri GT mit Vinyl-Dach, den er in mehrjähriger Arbeit komplett restauriert hat.

Ralf Geisler aus Drüpt ist stolz auf seinen Ford Capri GT mit Vinyl-Dach, den er in mehrjähriger Arbeit komplett restauriert hat.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Vor fast genau fünfzig Jahren stand er zum ersten Mal in den Verkaufsräumen der Ford-Händler und sorgte mit seiner endlosen Motorhaube und dem sportlichen Design gleich für Furore. Die Rede ist vom legendären Ford Capri. Das Modell ist bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1986 über 1,8 Millionen Mal verkauft worden. Davon sind heute beim Kraftfahrt-Bundesamt lediglich noch etwa 2500 Fahrzeuge registriert. Ralf Geisler besitzt einen davon. Seinen Capri GT, Baujahr 1972, mit einem 2,3 Liter-V 6-Motor hat der Drüpter mit viel Liebe zum Detail restauriert.

Um an die nötigen Ersatzteile zu kommen, hatte Geisler sich gleich ein zweites Exemplar zum Ausschlachten dazu gekauft. „Die gesamte Technik ist kein Problem. Da ist fast alles noch irgendwie zu bekommen. Schwierig wird es aber bei Karosserieteilen und der Innenausstattung“, so der erfahrene Bastler. „Wenn man beispielsweise einen nachgebauten Kotflügel kauft, ist der entweder zu lang oder zu kurz“, erklärt Geisler, der ein Faible für Coupés aus den 70ern hat und bei dem neben dem Capri noch eine Toyota Celica sowie einen Renault 17 aus dieser Ära in der Garage stehen.

Den im Original-Farbton „Daytona-Gelb“ lackierten Capri fährt Geisler nur bei schönem Wetter. Denn nach wie vor ist Rost der größte Feind des Capris. Ein Auto für jeden Tag ist der Oldtimer nach Einschätzung seines Besitzers ohnehin nur für Hartgesottene: „Aber wenn man auf ein paar Annehmlichkeiten wie Servolenkung oder Klimaanlage verzichten kann, ist er auch alltagstauglich“, sagt Geisler und grinst betont mitleidig. Vor allem die fehlende Klimaanlage hat dafür gesorgt, dass sein Sportwagen in diesem Supersommer die Garage nur ganz selten verlassen hat. „Das war kein Capri-Sommer“, so Oldie-Liebhaber Geisler.

  Ralf Geisler gewährt einen Blick unter die lange Haube. Für die Technik gibt’s noch genug Ersatzteile. Bei der Karosserie wird’s eng.

 Ralf Geisler gewährt einen Blick unter die lange Haube. Für die Technik gibt’s noch genug Ersatzteile. Bei der Karosserie wird’s eng.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der Drüpter gehört mit rund 400 weiteren Enthusiasten dem Capri Club Deutschland an. Alle zwei Jahre lädt der Verein seine Mitglieder zur großen Rundfahrt ein. Die findet diesmal von Freitag, 24., bis Sonntag, 26. August, am Niederrhein statt. Insgesamt nehmen 26 Capri-Piloten aus ganz Deutschland mit ihren Modellen der Baujahre 1968 bis 1986 an der 140 Kilometer langen Tour teil.

Die weiteste Anreise hat ein Teilnehmer aus Bayern, der mit einem 150 PS starken Rallye-Modell an den Niederrhein kommt. Start ist am Weseler Welcome-Hotel. Von dort geht es über Rees, Wissel und Kalkar zum Sonsbecker Pauenhof. Nach einem gemeinsamen Mittagessen zieht es die Capri-Karawane dann über Birten, Bönninghardt, Alpen, Millingen und Büderich zurück über den Rhein nach Wesel.

 Ein edler, auf Hochglanz polierter Schriftzug: Der V 6-Motor war in den 70ern unter Autofreaks schon mal eine Ansage.

Ein edler, auf Hochglanz polierter Schriftzug: Der V 6-Motor war in den 70ern unter Autofreaks schon mal eine Ansage.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Ford-Capri-Fans und Technik-Begeisterte können sich die Fahrzeuge am 24. und 25. August von 17 Uhr an auf dem Parkplatz des Welcome-Hotels oder am 25. August zwischen 13 und 15 Uhr auf dem Sonsbecker Pauenhof ansehen, bestaunen und bei Bedarf das eine oder andere Fachgespräch mit den Fahrern führen.

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