Eine noch recht junge Gefahr E-Autos fordern die Feuerwehr am Niederrhein

Alpen · Eine Fortbildung für Wehrführer aus Xanten und Rheinberg im Alpener Gerätehaus bereitet auf eine recht junge, aber wachsende Gefahr vor. Die Erfahrungen sind noch recht gering. Es gab in der Region bislang einen, allerdings recht spektakulären Fall.

 Der brennende Dienst-BMW von Alpens Bürgermeister wurde damals zum Kühlen in einen Container voller Wasser gehoben.

Der brennende Dienst-BMW von Alpens Bürgermeister wurde damals zum Kühlen in einen Container voller Wasser gehoben.

Foto: Schulmann

Die Bilder vom spektakulären Feuerwehreinsatz am Alpener Rathaus im April vorigen Jahres sind noch in vielen Köpfen. Da brannte das E-Auto von Bürgermeister Thomas Ahls und musste mit dem Kran in einen mit Wasser gefüllten Container gehievt werden, wo die Batterie über Nacht ausglühen musste. Nun hatte die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Führungskräfte von benachbarten Wehren zu einem Workshop über die neuen Herausforderungen durch E-Mobilät ins Gerätehaus Alpen eingeladen.

20 Teilnehmer aus Alpen, Rheinberg und Xanten sowie zwei Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens aus Sonsbeck haben sich zunächst in einem theoretischen Teil die Grundlagen der Ladeinfrastruktur sowie Erkennungszeichen von Elektrofahrzeugen erarbeitet. Anschließend konnten Hochvolt-Komponenten sowie Trennstellen, an denen die Fahrzeuge deaktiviert werden können, praktisch getestet werden.

Mit stetig wachsenden Zulassungszahlen haben Elektro-Fahrzeuge längst Einzug in den Alltag gehalten. Beim Brand des E-Autos des Bürgermeisters waren die Alpener Löschkräfte erstmals mit der schwierigen Lage bei einem solchen Brand befasst. Dabei müssen einige Besonderheiten beachtet werden, auf die Wehrleute vorbereitet sein sollten. Das Seminar war aufgrund der Pandemie mehrfach verschoben worden und konnte nun in Präsenz stattfinden.

Die Wehrleute erarbeiteten die Gefahren an der Einsatzstelle, besprachen Details beim Vorgehen sowie abschließende Maßnahmen, die bei der Fahrzeugübergabe an ein Abschleppunternehmen wichtig sind. Es standen vier Elektrofahrzeuge, diverse Komponenten von Ladestationen sowie Einzelteile der Batteriespeicher als Anschauungsobjekte zur Verfügung. Zudem wurden Möglichkeiten vorgestellt, wie sich Wehrleute durch die Anpassung der persönlichen Ausrüstung besser schützen können.

Die Führunskräfte werden nun ihr erworbenes Wissen an die Einsatzkräfte in ihren Einheiten bei Übungsszenarien weitergeben.

(bp)
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