Flüchtlingsintegration nach Noten Alpen – „Weltdorf mit Herz“ und Musik
Alpen · Die Proben für das große Friedensfestival mit 270 Akteuren aus unterschiedlichsten Nationen, das Mitte August in Veen gefeiert wird, laufen auf Hochtouren. Die Vorfreude ist riesig. Der Kartenverkauf hat inzwischen begonnen.
Festivalfreunde sollten sich das Wochenende, 13. und 14. August, rot im Kalender anstreichen und sich möglichst schnell Tickets sichern. „Home.Alpenfestival. Musik für Welt, Dorf und Herz“ verspricht erneut ein Event der Extraklasse zu werden. Alpen wird zum „musikalischen Weltdorf mit Herz“. Die Vorbereitungen mit Musikerin Judy Bailey und Patrick Depuhl und den mehr als 270 Mitwirkenden laufen in den verschiedenen Workshops auf Hochtouren. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir jetzt die Arbeit vertiefen“, freut sich die Musikerin Judy Bailey, die für das Musikprojekt die Lieder komponiert hat.
„Bekanntes, aber auch Neues ist dabei. Wir erleben jetzt eine neue Zeit, die von Corona bestimmt wurde und jetzt vom Krieg in der Ukraine“, erzählt sie. Ihren neuen Songs gibt sie eine Botschaft mit: „Bleibt in euren Herzen offen. Lässt euch nicht von der Angst bestimmen, denn wir sind nicht allein.“ Rund die Hälfte der Mitwirkenden ist neu zum Projekt gestoßen, das mit rund 270 Akteuren früh voll besetzt war, „weil jeder Lust hatte mitzumachen“, so Baileys Beobachtung. „Wir arbeiten wie verrückt. Die Vorfreude auf die Festivaltage ist riesig.“ so Judy Bailey: „Wir brauchen so etwas in dieser Zeit. Die Musik ist so hochwertig. Die Momente werden bewegend sein und uns allen Mut machen.“
Anders als beim ersten Projekt sind nicht die Vereine beteiligt, sondern Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, die in Alpen leben. Mit von der Partie ist auch der „Chor Spezial“, in dem Menschen mit Handicap ihr Bestens geben. „Wir haben schon bei den Proben sehr viel Spaß. Ich erlebe, wie die Chormitglieder über sich hinauswachsen und viel Ausdauer zeigen. Von Angst vor dem Auftritt vor Publikum ist nichts spüren. ‚Move it‘ ist unser Motto“, sagt Martina Roos, die den Chor Spezial begleitet und davon begeistert ist.
Von sofort an liegen die Flyer aus, die über den Festivalablauf informieren. Los geht‘s auf dem Veener Reitgelände am Berg- und Püttenweg am Samstag, 13. August, um 15 Uhr mit dem Familienfest. Ein abwechslungsreiches Programm für jeden Geschmack ist geplant. Hinzu kommen Oldtimer-Trecker, Hüpfburg, Strandbar und der Menschenkicker. Ab 17 Uhr gibt es Musik mit Home-Highlights unter anderem mit Head Empty, dem Akkordeon-Orchester Veen, Irish Folk, Tanz und weiteren Auftritten. Ab 19.30 Uhr heißt es dann „Home.Alpen-Musik“ – neue Songs zu Frieden, Heimat und Hoffnung erleben eine Weltpremiere. „Wir werden viel neue Musik und 270 Akteure erleben. Die Musik kommt von vier verschiedenen Bühnenwagen“, berichtet Patrick Depuhl.
Am Sonntag wird ein interreligiöses Friedensfest gefeiert, an dem Alpens katholischer und evangelischer Pfarrer teilnehmen werden, begleitet von einem Imam und einem Rabbi. „Wir werden ein bewegendes Fest für den Frieden erleben und für den Frieden beten“, so Depuhl. Einer der Höhepunkte soll die Fertigstellung des Friedensdenkmals sein, das am Samstag gebaut wird und später einen festen Standort bekommen soll.
Kontakt zu den Mitwirkenden und Geflüchteten hält Melanie Koerfer, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe in Alpen und Mitorganisatorin des Festivals. „Ich verstehe mich als Bindeglied und Ansprechpartnerin“, sagt sie über ihr Rolle. Inge Mosters ist ebenfalls aktiv dabei und leitet den Kinder- und Erwachsenenchor, koordiniert die Einsätze der Tänzer, Trommler und des Orchesters.
Malalai aus Afghanistan lebt seit gut drei Monaten in Alpen und ist aktiver Teil des Festivals. Sie schwärmt von der großen Hilfsbereitschaft und den besonderen Menschen, die sie mit ihrer Familie in den Workshops kennengelernt hat. Teil der Gemeinschaft ist ebenfalls Serif, der wieder als Trommler zu erleben ist.