Alpen Hitzige Debatte um Ladung des neuen KWW-Geschäftsführers

Alpen · FDP wollte Georg Zieglers Einschätzung des Trinkwasserversorgers im Rat hören. Ihr Antrag erntete heftigen Gegenwind. Die Kritiker des Deals stehen im Abseits.

 Georg Tigler, noch Fachbereichsleiter Bauen und Planung in Sonsbeck, wird zum neuen Jahr KWW-Geschäftsführer. Erst danach soll er dem Rat in Alpen berichten, wohin die Reise des Versorgers gehen soll.

Georg Tigler, noch Fachbereichsleiter Bauen und Planung in Sonsbeck, wird zum neuen Jahr KWW-Geschäftsführer. Erst danach soll er dem Rat in Alpen berichten, wohin die Reise des Versorgers gehen soll.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Die FDP und das Kommunale Wasserwerk (KWW) ergeben eine brisante Mischung. So war am Donnerstagabend für Alpener Verhältnisse ungewöhnlich viel Feuer drin in der Sitzung des Rates. Dafür hatten die Liberalen mit ihrem Antrag gesorgt, den designierten KWW-Geschäftsführer Georg Tigler in die Sitzung einzuladen, um aus erster Hand zu erfahren, in welche Richtung er das rekommunalisierte Schiff steuern möchte. Damit begab sich FDP-Kapitän Thomas Hommen auf unruhige See. Ihm blies heftiger Gegenwind ins Gesicht.

Er hat sich mit seiner öffentlichen Bewertung der Top-Personalie des interkommunalen Versorgers – Rheinberg, Sonsbeck und Xanten sitzen bekanntlich mit im Boot – wenig Freunde gemacht. Bürgermeister Thomas Ahls hielt der FDP vor, mit Unterstellungen Stimmung gemacht zu haben gegen Tigler, den sie als „dritte Wahl“ klassifiziert hatte, und das KWW. Das sei nach seinem Verständnis einem gedeihliches politischen Miteinander abträglich.

Kräftiger griff Günter Helbig (CDU) in die Kiste politischer Rhetorik. Die liberale Einordnung des untadeligen Fachmanns Tigler sei „eine Unverschämtheit“. Dann wure er bildlich. Die CDU jedenfalls werde nicht „über das Stöckchen springen“, das die FDP dem Rat hinhalte, und den Antrag ablehnen.

Die Grünen geißelten die Äußerungen der Freidemokraten als „populistische Halbwahrheiten“, die einen Mann, der sein Amt noch nicht mal angetreten habe, „vorverurteile“, so ihr Sprecher Peter Nienhaus. Die SPD hatte den Eindruck, dass es der FDP mit dem Antrag, Tigler im Rat zu hören, lediglich darum gehe, „ihn vorzuführen“.

Hommen nutzte die Gelegenheit, den eigenen Bürgermeister zu loben, um dessen Amtsbrüder in Sonsbeck und Xanten zu kritisieren. Ahls habe sich in der politischen Auseinandersetzung wohltuend zurückgehalten, während Heiko Schmidt (Sonsbeck) – „Brunnenvergifter“ – und Thomas Görtz (Xanten) – „Irreführung und Lüge“ – die hitzige FDP-Polemik im Sommer kraftvoll gekontert hatten. Der neue KWW-Geschäftsführer soll dem Rat trotzdem berichten. Im nächsten Jahr. Auf Einladung des Bürgermeisters, nicht auf Antrag der FDP.

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