Alpen Vortrag über Edelkastanien auf der Bönninghardt

Alpen · Die Edelkastanie ist noch Baum des Jahres. In der Bönninghardt steht sie noch vor fast jeden Haus. Darüber informiert ein Vortrag im Rathaus.

 Kastanien-Kenner Karl Bröcheler, hier an der Kirche St. Vinzenz

Kastanien-Kenner Karl Bröcheler, hier an der Kirche St. Vinzenz

Foto: bp

Die Edelkastanie ist nicht nur der Baum des Jahres – die Edelkastanie ist auch der Baum der Bönninghardt. Aus diesem Grunde hält Heimatforscher Karl Bröcheler am Mittwoch, 24. Oktober, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses einen Vortrag über den Baum des Jahres 2018.

Der Vortrag ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Alpener Gemeindearchiv. Das Kuratorium „Baum des Jahres“ trifft jeweils ein Jahr vor der Verkündung eine Auswahl von drei Gehölzarten für den kommenden Baum des Jahres. Wenige Wochen später wählen die Kuratoriumsmitglieder in geheimer Abstimmung eine dieser Arten zum Baum des Jahres, der dann jeweils im Oktober verkündet wird. Aus den drei Kandidaten – Amberbaum, Edel-Kastanie und Kornelkirsche – wurde vor einem Jahr mit der Mehrzahl die Edel-Kastanie gewählt.

Ihren hohen Wert bezüglich Holz, Frucht und Blatt erkannten schon die Bönninghardter Siedler vor 250 Jahren, die diesen Baum auf ihren Grundstücken, meist nahe an ihrem Haus, pflanzten. Das erkannte auch der 1911 von den Solvay-Werken angestellte Förster Hugo Feltens. So schreibt er: „Dieser Baum, der in den Hofgärten der Bönninghardt seit der im 18. Jahrhundert erfolgten Besiedlung mit Pfälzern bodenständig ist und der hier prächtig gedeiht, ist ungleich wertvoller als die Rotbuche. Das Blatt der Edelkastanie ist in Bezug auf die Bodenverbesserungsfähigkeit der Buche ebenbürtig, hat aber den Vorzug, keinen Trockentorf zu bilden. Ihr Holz aber ist viel wertvoller als das der Buche, da es in allen Alters- und Härteklassen als Nutz- und Brennholz verwertet werden kann.“

Mehrfach wurde in dieser Zeitung über diesen bemerkenswerten Baum berichtet. In einem Lichtbildvortrag wird das Ganze jetzt zusammengefasst dargestellt. Von der Erstbesiedelung über den intensiven Waldanbau der Kastanie durch Förster Feltens bis zu den Hausbäumen, die von Experten 2010 wie folgt beschreiben wurden: „Die Häufigkeit beziehungsweise Dichte alter solitärer Edel-Kastanien in der Bönninghardt – gerade als Haus- und Hofbaum – und auch auf NRW bezogen, kann daher schon bundesweit als einmalig beschrieben werden.“

Diese „Hausbäume“, die es noch auf rund 50 Grundstücken des Alpener Höhenzuges gibt, werden hier auch bildlich vorgestellt. Der Vortrag möchte eine Beitrag leisten, dass dieser ortsgeschichtlich so bemerkenswerte Baum erhalten bleibt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

(bp)
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