Alpen Gutes Zeugnis für die Arbeit im Rathaus

Alpen · Gemeindeprüfungsanstalt rät dazu, sparsam zu sein und über höhere Gebühren nachzudenken.

 Kämmerin Andrea Wessel und das Team im Rathaus haben gut abgeschnitten.

Kämmerin Andrea Wessel und das Team im Rathaus haben gut abgeschnitten.

Foto: Armin Fischer (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Die Zeit, in der das Gemeindeprüfungsamt (GPA) im Rathaus ist, wird hier meist nicht als die angenehmste empfunden. Im vorigen Jahr haben die Experten die Verwaltung neun Monate lang auf Herz und Nieren geprüft. Am Ende haben die Prüfer, die sich selbst eher als Ratgeber betrachten, Bürgermeister Thomas Ahls, Kämmerin Andrea Wessel und letztlich dem ganzen Team im Rathaus – Rat inklusive – trotz aktueller Sorgen ein passables Zeugnis ausgestellt. Eine Note gab’s zwar nicht, aber einen Text: „Es gibt größere Sorgenkinder. Alpen ist weit davon entfernt, dass das Wasser bis zum Halse steht.“

Doch allzu sorglos solle man nicht sein, so der Rat. Die finanziell lange auf Rosen gebettete Gemeinde habe zuletzt auf der Einnahmeseite eine Rückgang von 16 Prozent hinnehmen müssen. Dennoch seien die Deckungsmittel aus Steuern beispielsweise überdurchschnittlich. Außerdem bleibe es nicht folgenlos, dass die Bevölkerung im Schnitt deutlich älter sei als in Kommunen vergleichbarer Größenordnung. Die Zahl der Leistungsbezieher von Hartz IV sei sehr niedrig, die Kaufkraft recht hoch. Diese müsse nur an den Ort gebunden werden. Das hat man im Rathaus schon auf dem Schirm.

Die aktuellen Tendenzen in der Finanzwirtschaft seien geprägt vom abschmilzenden Eigenkapital und steigenden Verbindlichkeiten, die ein langfristiges Zinsrisiko in sich trügen. Dass rund ein Drittel der Einnahmen aus der schwankenden Gewerbesteuer resultiere, sei ebenfalls kaum zu kalkulieren. Als ausgesprochen positiv wurde der gute Zustand der kommunalen Immobilien bewertet. Das Anlagevermögen sei um 18 Prozent geklettert.

Die Prüfer rieten dazu, Investitionen an die wirtschaftliche Realität anzupassen – also zu sparen statt neue Schulden zu machen. Einnahmepotenzial sehen sie bei Friedhofs- und Abwassergebühren. Auch bei denen für den Offenen Ganztag in Grundschulen. Hier lägen die Tarife deutlich unterm Schnitt. Hier buttere die Gemeinde über Gebühr zu. Einer Bewertung der pädagogischen Qualität der Betreuung enthielten sich die Prüfer. Ähnlich kostspielig seien die Schulbusse. Ins Geld gingen zudem die Kunstrasenplätze durch lange Abschreibungen. Ein Lichtblick sei das Management der Wirtschaftswege, die hervorragend in Schuss seien.

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