Alpen Die stille Ley bleibt ein Aufreger

Alpen · Verwaltung will mit der Lineg klären, warum der Graben im Ort nicht mehr fließt. SPD-Fraktionschef ist sauer: „Ein Schandfleck für den Ortskern.“

 Dieter Schauenberg und Michael Baranowski haben den Stillstand in der Alpschen Ley ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.

Dieter Schauenberg und Michael Baranowski haben den Stillstand in der Alpschen Ley ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.

Foto: Paus

Nun will sich die Verwaltung des rätselhaften Phänomens offiziell annehmen, dass die Alpsche Ley im Ort zum Stillstand gekommen ist und nicht mehr fließt. Wie Thomas Janßen als Ständiger Vertreter des Bürgermeisters Thomas Ahls im Bauausschuss angekündigt hat, wolle er einen Ortstermin mit Lineg-Ingenieur Ralf Kempken vereinbaren.

Wie ausführlich berichtet, hatten alte Alpener, die sich bestens auskennen, darauf aufmerksam gemacht, dass die Ley, die sich in Höhe Parkplatz Haagstraße teilt, nur in eine Richtung fließt – nämlich Richtung Drüpt. In Richtung Ortskern, wo die Alpsche Ley mit erheblichem Aufwand renaturiert worden ist und unter eine neue Brücke fließt, ist keine Bewegung auszumachen. Nachdem bereits Viktor Illenseer (SPD) das große Rätsel im Haupt- und Finanzausschuss in den politischen Raum geholt hatte, hat jetzt SPD-Fraktionschef Jörg Banemann im Bauausschuss noch einmal nachgelegt. Zunächst stieg er rhetorisch sanft in den ruhig daliegenden Wassergraben, den sich das wuchernde Grün zunehmend zurückerobert. „Schade, wie es mit der Ley aussieht“, so Banemann.

Er reklamiert Redebedarf mit der Lineg. Es sei zwar richtig, dass der Sommer lang und trocken gewesen sei, aber das reiche nicht als Erklärung, dass der Graben zur „Morastwiese“ verkomme. Die Lineg sei in der Pflicht, den Wasserstand so zu steuern, dass Abhilfe geschaffen werde. Schließlich stieg der SPD-Chef kraftvoll aus mit der wenig freundlichen Klassifizierung „Schandfleck für das Ortsbild“.

Thomas Janßen bestätigte, dass es inzwischen zahlreiche Beschwerden aus der Bürgerschaft gegeben habe, die in dieselbe Richtung gehen würden. Das Problem müsse man mit der Lineg eingehend erörtern. „Es kann nicht sein, dass das Gewässer praktisch steht“, so Janßen. „Auch wenn nicht viel Wasser da ist.“

Weniger dramatisch sieht Grünen-Sprecher Peter Nienhaus die Lage an der Ley. „Das ist Natur. Wenn das Wasser fehlt und reichlich Nährstoffe da sind, wächst es eben.“ Es scheint fraglich, dass alle Alpener diese fundamentale Sicht der Renaturierung der Alpschen Ley teilen. Die Reaktionen aus der Bevölkerung sprechen da eine andere Sprache. Sie wollen wieder Bewegung im Graben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort