Sorgen wegen Seniorenwohnen Am Sportplatz in Alpen besteht Gesprächsbedarf

Alpen · Alpen braucht dringend Kindergartenplätze. Das DRK will zwischen Feuerwehr und Fußballplatz eine Kita für vier Gruppen bauen, aber nur zusammen mit einer Tagespflege und Seniorenwohnungen. Das wiederum missfällt dem Sportverein. Er fürchtet Einschränkungen.

Zwischen Feuerwehr und Sportplatz in Alpen will das DRK bauen.

Zwischen Feuerwehr und Sportplatz in Alpen will das DRK bauen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Von Kinderlärm genervte Anwohner, die vor Gericht ziehen und Recht bekommen, sodass der Spielplatz nebenan, wenn überhaupt, nur noch zu bestimmten Zeiten bespielt werden darf. Kirchenglocken die schweigen müssen, weil ihr Geläut einem lieben Nachbarn nicht gefällt. Dauerärger für Fußballer, weil Beschwerden von jenseits der Ränge permanent dazwischen grätschen – man muss nur mal zum SV Büderich schauen. Das alles sind keine Phantastereien. Daher kann man die Sorge der Alpener Viktoria nur zu gut verstehen, dass Seniorenwohnungen unmittelbar hinter ihrer Arena zum Problem werden können. Trotz der Beteuerung des Bürgermeisters, dass der Sportbetrieb davon nicht tangiert werde.

Auch das DRK hat nachvollziehbar erklärt, warum ihr Invest für den in Alpen dringend benötigten Kindergarten kaufmännisch nur zusammen mit einer Tagespflege und mit Seniorenwohnungen Sinn ergibt. Nun steht die Politik vor einem Dilemma. Schlägt sie sich auf die Seite der Fußballer, zeigt sie Familien die rote Karte. Gibt sie dem DRK grünes Licht, droht den Fußballern – bildlich – das Flutlicht auszugehen. Zumindest kann‘s die Verwaltung, der niemand guten Willen abspricht, nicht garantiert ausschließen.

Das DRK hat Konzeption und Absicht klar kommuniziert. Viel Zeit ist wenig. Die Rechtslage muss überzeugend dargelegt werden für den Fall, dass schutzbedürftige Nachbarn Lärm und Licht vom Fußballplatz unmittelbar mitkriegen. Die Annahme, dass die Lebendigkeit vorm Haus als Wohltat empfunden wird, gilt oft nur so lange, bis es einer anders sieht. Hier muss gesprochen werden. Offen und ehrlich. Die Bereitschaft dazu haben Bürgermeister wie Viktorianer bekundet. Nur so kommt man am Ende zu einem verträglichen Miteinander. Ausgeschlossen ist das nicht.

(bp)
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