Impfzentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Veen 200 Lehrer und Erzieher lassen sich mit Astrazeneca impfen

Alpen-Veen · Ärzte informieren im Impfzentrum des Deutschen Roten Kreuzes auf dem Spargelhof Schippers in Veen in ausführlichen Vorgesprächen über Risiken und Nebenwirkungen des in die Schlagzeilen geratenen Impfstoffs.

 Tatjana Bereiter (re.) meldet sich bei Schippers in Veen am Schreibtisch von Ismet Balci und Elif Arkiz zum Impfen an.

Tatjana Bereiter (re.) meldet sich bei Schippers in Veen am Schreibtisch von Ismet Balci und Elif Arkiz zum Impfen an.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

 Für ihre mobilen Impf-Tests in Alpen ernteten die DRK-Teams vor eineinhalb Wochen noch ein durchweg positives Fazit. So hätte es weitergehen können, aber der Impfstoff Astrazeneca wurde zwischenzeitlich aus dem Verkehr gezogen. Inzwischen erhielt das DRK wieder grünes Licht und nun wartete das Impfmobil in einer Scheune auf dem Veener Spargelhof Schippers auf über 200 impfwillige Erzieherinnen und Erzieher. „Das ist eine logistische Meisterleistung“, lobte Christian Weiss das Rote Kreuz. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit einer Praxis in Orsoy kennt die Ängste der Menschen nach der Verunsicherung in letzter Zeit: „Es gibt ein ausführliches Vorgespräch. Dabei beruhige ich die Patienten nicht einfach, sondern sage ihnen, wie die Chancen stehen, keine schwerwiegenden Komplikationen zu bekommen.“ Mit 20 Fällen von schweren Nebenwirkungen bei europaweit 20 Millionen Impfungen sei dieses Vakzin seiner Ansicht nach sicherer als die meisten Medikamente. Erzieherin Irmgard van Holt sieht das genauso: „Ich habe überhaupt keine Angst, weil ich mich gründlich informiert habe. Leider sehen das einige meiner Kolleginnen nicht so, sie warten auf einen anderen Impfstoff.“ Für Brigitte Messerschmidt stellt sich die Frage nach Nebenwirkungen ohnehin nicht: „Mit dem Virus infiziert zu werden ist doch wesentlich schlimmer, als sich ein paar Tage unwohl zu fühlen.“ Die Xantener Presbyterin sorgt sich um die Informationskultur ihrer Mitmenschen: „Viel leben in einer Art Facebook-Blase. Dort werden oft nicht nachvollziehbare Schreckensmeldungen gepostet, die sich dann rasend schnell weiterverbreiten.“ Aber auch Menschen mit einem klaren Blick auf die Realität können sich nicht frei machen von Bedenken. „Ich kann nicht sagen, dass ich mit einem guten Gefühl hierhergekommen bin. Die Impfung ist mein Opfer, das ich bringen muss, damit es bald vorbei ist. Es ist mein kleiner Beitrag zum Gemeinwohl“, sagt Christina Kamp. Als Schulsozialarbeiterin in Rheinberg ist sie häufig mit Pädagogen im Gespräch und weiß, dass die Angst vor einer Ansteckung alles andere überschattet: „Unsere Lehrer und Lehrerinnen lassen sich alle impfen. Sie warten schon sehnsüchtig darauf.“

Eine davon ist Tanja Poßberg, die an der Budberger Grundschule unterrichtet. Was mögliche Nebenwirkungen betrifft, ist die Pädagogin guter Dinge. Auf die Impfung verzichten kam für sie aber ohnehin nicht infrage: „Wir müssen das unterstützen, um unsere Kinder zu schützen.“ Und für Kathi Giesen aus Büderich steht fest: „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Es wird uns nicht mehr verlassen.“

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