Akkordeon-Orchester Veen Ein zauberhaftes Konzert

Alpen-Veen · Rund 200 Gäste ließen sich vom Spiel des Akkordeon-Orchesters Veen sowie von den Kunststücken des Magiers Peter Vohralik verzaubern. Im Mittelpunkt des Konzertabends stand aber Bernd Zacharias, ein besonderer Jubilar.

 Beifall von allen Seiten: Das Publikum applaudierte den 25 Musikern des Akkordeon-Orchesters für ein gelungenes Konzert, die Spieler selbst ehrten ihre Vorsitzende Irmgard Höpfner.

Beifall von allen Seiten: Das Publikum applaudierte den 25 Musikern des Akkordeon-Orchesters für ein gelungenes Konzert, die Spieler selbst ehrten ihre Vorsitzende Irmgard Höpfner.

Foto: Armin Fischer (arfi)

So ist das im Krähendorf: zwei Anrufe, und die Sache ist geritzt: Weil das Pädagogische Zentrum zurzeit saniert wird, suchte Irmgard Höpfner als Vorsitzende des Akkordeon-Orchesters Veen (AOV) einen Ersatzsaal für ein Konzert und wurde auf dem Spargelhof Schippers fündig. Kostenfrei stellte man dem Orchester die Scheune zur Verfügung, und wie beim AOV üblich, war auch der Eintritt frei. Das war aber sicher nicht der Grund, warum geschätzte 200 Zuhörer und Zuhörerinnen sich am späten Sonntagnachmittag auf den Weg zu Schippers gemacht hatten: Es war und ist vielmehr die Liebe zum Akkordeon-Spiel, die auch den 25 Musikerinnen und Musikern anzumerken war. Unter dem Dirigat von Steffie van Bebber spielten sie sich in die Herzen des Publikums. Magier Peter Vohralik vervollständigte den zauberhaften Konzertabend.

AOV-Vorsitzende Höpfner hätte gerne auch den sieben neuen Kindern im Verein eine Plattform gegeben, die nach den Sommerferien ihre Ausbildung am Akkordeon angefangen haben und sich das Konzert im Zuschauer-Raum anhörten. Aber für einen Bühnenauftritt sei es denn doch noch zu früh, tröstete sie den jungen Nachwuchs. Der ließ sich ebenso gerne sowohl von der Musik – das Orchester spielte Ohrwürmer unter anderem von Queen, Udo Jürgen, Tom Jones – als auch von der Magie begeistern: Mit Peter Vohralik aus Meerbusch hatte die Vorsitzende einen Zauberer nach Veen geholt, der Mitglied im magischen Zirkel Deutschland ist und mit dem sie vor drei Jahren bei einer After-Show-Party bei Willy Gietmann ins Gespräch gekommen war. „Plötzlich holt er seine Visitenkarte aus der Tasche und flämmt mir fast die Augenbrauen ab“, erzählte sie und verhinderte damit, dass der Magier noch einmal diesen Scherz mit ihr treibt.

Zwischen den Musikstücken verblüffte Meisterzauberer Peter Vohralik das Publikum immer wieder mit seinen Tricks.

Zwischen den Musikstücken verblüffte Meisterzauberer Peter Vohralik das Publikum immer wieder mit seinen Tricks.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Er könne Gedanken lesen, verkündete Vohralik und forderte Höpfner auf, sich eine Zahl zwischen eins und 100 auszudenken und sie ihm zu verraten. „Sechs“ sagte die Vorsitzende. „Stimmt“, die Zahl stand auf einem Blatt, das der Magier in der Hand hielt und umdrehte. Der Block war auch Requisit bei einem Kartentrick: Drei Gäste sollten sich aus mit einem Gummiband umwickelten Kartenspiel je eine Karte angucken, merken und ihm den Karten-Stapel zurückgeben oder -werfen. Herz-Acht, Pik-Zehn und Kreuz-Dame habe er gespürt, als er sich Notizen auf dem Block machte, meinte Vohralik. „Stimmt“, bestätigten die drei Assistenten. Immer wieder verzauberte er zwischen den Musikstücken das Publikum, und natürlich verriet er seine Tricks nicht. Dafür bot der Magier den Gästen an, sich vorne bei ihm Bastelbogen, Kleber und Schere abzuholen, um sich ein Hütchen zu basteln, das man aufsetzen solle, wenn man auf keinen Fall für einen Trick auf die Bühne geholt werden will.

Apropos Bühne: Im Orchester saß mit Bernd Zacharias ein Mann, der als Siebenjähriger vor 50 Jahren entschieden hatte, Akkordeon spielen zu wollen. Bei Heinz Sommer, der das Akkordeon-Orchester Veen aufgebaut hat, lernte er das Spiel von der Pike auf.

Und wie das so ist im Krähendorf, ließ sich der Jubilar nicht feiern, sondern brachte im Duett mit Dirigentin Steffie van Bebber sich und dem Publikum mehrere Jubiläumsständchen. Unter anderem hatte er aus den Titelsongs der sieben Tonträger, die das AOV seit 1970 aufgenommen hat, zur großen Freude des Publikums ein Potpourri zusammengestellt.

Vorsitzende Irmgard Höpfner würdigte den Jubilar mit einer kleinen Geschichte. Die Idee kam ihr bei einer Probe, bei der Bernd Zacharias seinen Notenständer aufbauen wollte, den ihm die Großeltern vor 50 Jahren geschenkt hatten. Aber die Stellschraube funktionierte nicht mehr. Zacharias, so die Vorsitzende, sei wie ein Notenständer: Fest, stabil, verlässlich, flexibel. Klein, wenn man ihn zusammenklappe, mache der Notenständer jeden Ortswechsel mit – genau wie Bernd Zacharias, der aus beruflichen Gründen mal hier, mal dort lebt(e), deswegen nicht regelmäßig zu den Proben kommen könne, aber nie den Kontakt zum Akkordeon-Orchester verloren habe. „Im positiven Sinne verrückt, humorig, ein toller Musiker“ sei der Jubilar. Dem schlossen sich die Musiker und die Zuhörerschaft durch lang anhaltenden Applaus an.

(jas)
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