Alpen Airliner-Tag beim MMC sorgt für Aufwind

Alpen · Der Menzelener-Modell-Club veranstaltete erstmals ein zweitägiges Treffen. Modellbau-Freunde nahmen weite Wege auf sich.

 Lange nicht gesehen: Früher flogen die Maschinen der LTU im Original über den Niederrhein. In Alpen waren sie als Modell mit vielen anderen Klassikern wie einer Concorde zu sehen.

Lange nicht gesehen: Früher flogen die Maschinen der LTU im Original über den Niederrhein. In Alpen waren sie als Modell mit vielen anderen Klassikern wie einer Concorde zu sehen.

Foto: Ostermann (1)/de Roo (2)

Schon seit längerer Zeit schlummerte die Idee bei Ewald Demuth, Vereinsvorsitzender vom Menzelener Modell-Club (MMC): ein Treffen für Airliner-Freunde. Aus den Vereinsreihen kam entsprechende Unterstützung und die Gewissheit, "das kriegen wir hin", so Demuth über den Beginn der Planungen. "Airliner-Treffen gibt es im Süden von Deutschland, nicht aber in unserer Gegend", sagt Demuth über die Premierenveranstaltung. Die Ausschreibung für Flugmodelle bis 25 Kilo sorgte in den Fachmedien für entsprechende Anmeldezahlen.

Alpen: Airliner-Tag beim MMC sorgt für Aufwind
Foto: Hans de Roo

Der Club bereitete sich auf das erste Airliner-Treffen am Niederrhein gut vor. Clemens Klingen aus Neuss ist stolzer Besitzer einer Antonow. "Als ich von der Ausschreibung gelesen habe, war klar, da muss ich hin", erzählt der Neusser. Acht Monate Bauzeit und rund 850 Stunden hat er in den Bau des Modells, das ab 1947 gebaut wurde, investiert. "Ein russisches Arbeitstier, das es im Original in allen erdenklichen Farben gibt", erzählt Klingen. Ein russischer Stol-Frachtflieger, der es robust mag, auf unebenen kurzen Strecken starten und landen kann. "Der braucht keine Landebahn", so Klingen. Auf seinen Airliner wird der Maschinenschlosser bei Treffen stets angesprochen, weil das Modell eben zu den raren Exponaten im Flugsport gehört. "Ich liebe die Exotik und was nicht alltäglich ist", erklärt er. Zeit und auch Geld kostet das Hobby. "Aber mein Hobby ist das der 1000 Berufe", schwärmt er. Klingen ist Tüftler, baut lieber selber als auf Fertigbaumodelle zu setzen. Wenn dann nach der langen Bauzeit ein Airliner erfolgreich startet, sind es besondere Momente. "Da habe ich ein hohe Frequenz in den Knien und bin erleichtert."

Alpen: Airliner-Tag beim MMC sorgt für Aufwind
Foto: Hans de Roo

Auf dem Vereinsgelände herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Ludger Kuhnen moderiert, erklärt die einzelnen Modelle, weist auf Extras hin. Und in der Tat, beim Blick in den Himmel und auf der Flugzeuge ist die Illusion perfekt. Der Sound beim Start stimmt, Flughafenatmosphäre baut sich auf. Und als dann gleichzeitig drei Generationen von Airlinern über das Gelände fliegen, der Pilot mit dem Sender vom Boden aus das Flugzeug steuert, ist Gänsehaut angesagt - selbst für eingefleischte Airliner-Freunde. Perfekt schweben sie ein und setzen wieder zur Landung an. Der Applaus des Publikums ist den Modellbauern sicher.

Für Gesprächsstoff sorgten die verschiedenen Modelle von LTU, Lufthansa, Concorde und anderen Klassikern aus den 1950er und 1960er Jahren. Zu den Kuriositäten gehörte auch die "Drahtkommode", eine Flugmaschine, die Werner Krumsiek 1909 baute. Den Eindecker stellte er auf der Rheder Kirmes vor. Gegen Eintritt durfte es besichtigt werden. Heute gilt Krumsiek mit seinen ersten Flugapparaten als Pionier, der mit spektakulären Flügen Luftfahrtgeschichte schrieb. Das erste Airliner-Treffen nähert sich seinem Ende. Vorsichtig werden die Modelle in ihre Einzelteile zerlegt und in den Autos verstaut. Für Clemens Klingen ein gelungener Tag. "Ich hatte viel Flugzeit und richtig Spaß", so seine Bilanz. Klar ist für ihn, beim zweiten Airliner-Treffen vom MMC ist er wieder mit dabei.

(RP)
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