72-Stunden-Aktion des BDKJ Vereint die Welt etwas schöner machen

Rheinberg/Alpen/Sonsbeck · In Rheinberg, Alpen und Sonsbeck machten Jugendliche bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ mit – und erfüllten Wünsche von Mitmenschen.

 Das Kreuz ist fertig: Zufriedene Helfer im Pfarrgarten von St. Peter in Rheinberg.

Das Kreuz ist fertig: Zufriedene Helfer im Pfarrgarten von St. Peter in Rheinberg.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Welt ein bisschen besser machen, das ist die Motivation und der Motor der katholischen Jugend. Die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) machte Projekte möglich, die bis Donnerstag noch tief schlummerten. „Uns schickt der Himmel“ lautete die Botschaft der Akteure, die mit Fleiß und vereinten Kräften ans Werk gingen. Zum Beispiel am Pfarrheim St. Peter in Rheinberg.

Wer nun den Pfarrgarten besucht, wird sich verwundert die Augen reiben. Nein, die gepflasterte Feuerstelle war vergangene Woche noch nicht da. Auch der Carport mit Kiesboden hat als Rückzugsort für die Gruppenstunden seine neue Bestimmung gefunden. „Der Garten war ein wenig zugewachsen“, sagten Max Schiller (21), Vorstand Katholische Junge Gemeinde (KJG), und Marcel Funke (29), Jungschützenmeister bei den St. Michaelis Jungschützen.

Mit Hacke und Spaten machten bis zu 40 Kinder und Jugendliche Ordnung, bereiteten den Boden für einen Blühstreifen vor. Bienen und Insekten profitieren ebenfalls. Zusätzlich gab es Projekte wie Marmelade kochen und Upcycling, wie Hannah Blum ergänzte. „Das Kreuz aus Plastiktüten soll uns ein Mahnmal sein, die Umwelt und Natur noch mehr zu respektieren.“ Das Ziel, innerhalb der vorgegebenen Zeit alles fertig zu haben, war am Samstagnachmittag bereits sichtbar. „Ein Gewinn auf ganzer Linie“, sagten Funke und Schiller. „Wir hatten ein tolles Projekt mit breitem Themengebiet, das zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt wurde.“ Zur guten Stimmung passte das sonnige Wetter.

Auf dem Annaberg hingegen war bei den Pfadfindern Musik Trumpf. „Das gemeinsame Musizieren geht verloren“, sagte Stammesvorstand Florian Hendricks (27). Daher gaben drei Profis in Mitmachaktionen den Musikvirus an die Teilnehmer weiter. „Gleichzeitig bereiten wir den Abschluss der 72-Stunden-Aktion in der St. Anna-Kirche am Sonntag vor“, so Hendricks. Eine komplette neue Verkehrsanbindung schuf die Jugend von Alpsray und Borth. Die unübersehbaren Mitfahrerbänke stehen in Borth, Wallach, Ossenberg, Millingen und Alspray. Sie gehen in eine einjährige Testphase. Zufrieden zeigte sich der KJG-Gruppenleiter Robin Schuller (23). „Wir haben Fundamente gesetzt und bekamen Unterstützung von der Solvay-Werkstatt bei der Edelstahlkonstruktion. Die Sitzfläche ist aus robustem Holzkunststoffmaterial.“ Die Idee der Mitfahrerbank stammte von Julian Heiermann (30), stellvertretender Brudermeister der St. Johann von Nepomuk-Schützenbruderschaft.

„Bei uns ist die Stimmung gut, weil das Netzwerk funktioniert“, so Heiermann. Im Alpsrayer Betrieb von Wittmann entstanden Insektenhotels. Von Metallbau Geßmann kamen die Schilder mit dem Schriftzug „Mitfahrerbank“. Von weiteren Unternehmen wie Solvay und Obi gab es Unterstützung. Die Fläche um das Veener Pfarrheim glich einer Großbaustelle. Sie wurde in Teilen gepflastert, Rollrasen verlegt, die Grillhütte in einen professionellen Zustand versetzt. „Wir haben feste Grillstationen gemauert. Dann bekommt unser Museum noch einen gepflasterten Vorplatz“, so Lukas Hegmann (29), KLJB-Vorstand. Ebenfalls wurde im Kindergarten der Sand im Sandkasten ausgetauscht, ein Spielgerät versetzt. Am Feuerwehrgerätehaus herrschte Hochbetrieb beim Autowaschen für den guten Zweck. Der Brötchenbringdienst war am Sonntag ein Service der Veener Landjugend. „Wichtig ist bei solchen Aktionen unsere Gemeinschaft“, sagten Simon Staymann (16), Leon Dickerboom (16) und Lena Hensen (21).

 Autowaschaktion für den guten Zweck: Lena Hensen macht Felgen sauber.

Autowaschaktion für den guten Zweck: Lena Hensen macht Felgen sauber.

Foto: Fischer, Armin (arfi)
 Julian Heierman, Leon Ingenerf und Finn Rösken legen die Grundplatte für die Mitfahrerbank.

Julian Heierman, Leon Ingenerf und Finn Rösken legen die Grundplatte für die Mitfahrerbank.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Hut ab vor der Sonsbecker Landjugend, die mit rund 40 Leuten in Labbeck ihr Projekt umsetzte. Der Kirchvorplatz ist nicht wiederzuerkennen. Dort wurde gerodet, ein in die Jahre gekommener Teich zugeschüttet, Rohre für Regenwasser wurden wieder gängig gemacht, ein Barfußweg wurde angelegt. Den Platz schmückt jetzt ein Walnussbaum, den Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt sponserte. Ab sofort haben die Labbecker auch eine Boulebahn. „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Labbeck freut sich“, so Ortsvorsteherin Hildegard Pieper. Ein Wunsch-Projektbuch hatte die Landjugend am Donnerstag erhalten. „Dann haben wir organisiert“, sagten Maike Weyhofen (19) und Kirsten Poorten (23). Beispielsweise 100 Tonnen Mutterboden, 150 Tonnen Füllboden, 3,5 Tonnen Beton, 20 Quadratmeter Pflaster sowie Spezialmaterial für den Unterbau der Boulebahn.

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