Rheinberg 4737 Unterschriften fürs Underberg-Bad

Rheinberg · Nina Kalinowski und Katharina Wachs überreichten Bürgermeister Hans-Theo Mennicken gestern 70 Listen mit den Namen von Menschen, deren Herzen auch für die Freizeiteinrichtung im Rheinberger Stadthaus schlägt.

 4737 Unterschriften für den Erhalt des Rheinberger Underberg-Bades überreichten Katharina Wachs und Nina Kalinowski (von links) an Bürgermeister Hans-Theo Mennicken.

4737 Unterschriften für den Erhalt des Rheinberger Underberg-Bades überreichten Katharina Wachs und Nina Kalinowski (von links) an Bürgermeister Hans-Theo Mennicken.

Foto: Fischer

"Rheinberg steht zum Underberg-Bad!" Das versicherten Nina Kalinowski (19) und Katharina Wachs (18) gestern Bürgermeister Hans-Theo Mennicken. Sie konnten ihm das schwarz auf weiß belegen: Auf gut 70 Listen hatten die beiden jungen Rheinbergerinnen in einer Reihe von Geschäften und Betrieben die Unterschriften von 4737 Menschen gesammelt, deren Herzen ebenso für das Bad im Stadtpark schlagen wie ihre eigenen.

Die Idee dazu hatten die beiden, als in der Diskussion um die miese Finanzlage der Stadt Rheinberg die Diskussion aufkam, die Schließung des Freibades ab 2020 könnte die Haushaltslage um jährlich 250 000 Euro entlasten (RP berichtete). "Wir verstehen, dass die Stadt ihre Finanzen in den Griff bekommen muss, doch ist die Schließung des Freibades unserer Ansicht nach nicht akzeptabel", so Nina Kalinowski. "Zumal das Bad auch ein Anziehungspunkt für Auswärtige ist, die die Wirtschaftskraft der Stadt stärken", ergänzte Katharina Wachs.

Die Unterschriftenaktion sollte deutlich machen, dass die Rheinberger ihr Freibad retten wollen und sich auch dafür einsetzen werden. Mit tausend Unterschriften hatten sie gerechnet. Aber schon nach ein paar Tagen zeichnete sich ab, das diese Marke deutlich geknackt werden würde: "Die Zustimmung war enorm, damit hätten wir nie gerechnet: Die Menschen haben uns die Listen förmlich aus den Händen gerissen", sagt Nina Kalinowski: "Dafür danken wir allen, die uns unterstützt haben."

"Es ist sehr schön, dass durch diese Aktion das Freibad in den Blickpunkt gerückt ist", lobte Bürgermeister Mennicken gestern das Engagement der beiden Initiatorinnen. Auch er als alter Rheinberger sei ein echter Fan des Underberg-Bades und schwimme dort selbst. Allerdings entstehe im Bäder-Bereich ein Fehlbedarf von jährlich 1,1 Millionen Euro.

"Das ist viel Geld", so Mennicken. Wirtschaftlich betreiben lasse sich ein Bad natürlich nicht, aber "den Zuschussbedarf müssen wir senken und wollen unter einer Million Euro landen." Im Bäderbereich insgesamt, wohlgemerkt. Dazu gehöre auch das marode Borther Lehrschwimmbecken und es stelle sich die Frage, "ob wir uns das weiterhin leisten können." Das Ergebnis der Diskussion sei offen.

Bürgermeister Mennicken sah weitere positive Aspekte in der Unterschriften-Aktion, über deren Ergebnis er die Ratsfraktionen in der Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung informieren wird: "Hoffentlich finden nun auch an nicht ganz so tollen Sommertagen mehr Schwimmer ins Bad — und vielleicht wächst dadurch das Verständnis dafür, wenn die nach wie vor sehr günstigen Tarife angepasst werden müssen."

(RP/rl)
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