Rheinberg 150 Sänger kommen zum Luther-Casting

Rheinberg · Ein "Jahrzehnt-Highlight" für Rheinberg: In der Stadthalle soll im Oktober das Luther-Pop-Oratorium aufgeführt werden.

 Dirgient Michael Wulf - Schnieders leitete das erste gemeinsame Singen. Viele überkam dabei eine wohlige Gänsehaut, die Euphorie der Sänger war spürbar.

Dirgient Michael Wulf - Schnieders leitete das erste gemeinsame Singen. Viele überkam dabei eine wohlige Gänsehaut, die Euphorie der Sänger war spürbar.

Foto: Fischer

"Ein wenig nervös bin ich schon, hoffentlich kommen genug", verriet Chorleiter Michael Wulf Schnieders eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Kick-Off-Veranstaltung zum Luther-Pop-Oratorium, das im Oktober in der Rheinberger Stadthalle aufgeführt wird. Schließlich muss er nach den beiden Castings am vergangenen und kommenden Samstag (18 Uhr, evangelische Kirche Orsoy) einen 140-köpfigen Projektchor auf die Beine stellen.

Die Sorge erwies sich als unbegründet, rund 150 Sänger kamen nach Orsoy und alle waren hoch motiviert. "Die Chance, an einem solchen Projekt teilzunehmen ohne in die großen Städte zu reisen, bekommt man nie wieder", sagte Irene Bienemann. Voller Begeisterung begrüßte denn auch Pfarrer Uwe Klein die Teilnehmer am "Jahrzehnt-Highlight": "Das wir hier im kleinen Rheinberg mit eurer Hilfe das Luther-Oratorium aufführen ist einzigartig am gesamten Niederrhein."

Nach der "Obsternte", einer Lockerungsübung, ließ Wulf Schnieders die Stimmen zunächst getrennt singen. Schon hier wurde deutlich, wie hoch die Messlatte liegt. "Das Luther-Oratorium ist sehr anspruchsvoll, für die Chorsänger geht es ans Eingemachte. Da heißt es üben, üben, üben", erklärt Uwe Klein. Als dann der Titel "Wer ist Martin Luther" erstmals vierstimmig geprobt wurde, überkam viele der Mitwirkenden eine Gänsehaut. Es breitete sich eine Euphorie aus, die erahnen ließ, was die Besucher der beiden Aufführungen am 20. und 21. Oktober in der Rheinberger Stadthalle erwarten dürfen. "Man hat heute deutlich gemerkt, welchen Spaß es euch macht", freute sich Michael Wulf Schnieders nach der Probe und hatte plötzlich ganz andere Sorgen: "Wenn am kommenden Samstag ebenso viele kommen, haben wir ein Luxusproblem. Dann muss das Los darüber entscheiden, wer dabei sein darf. Die größten Chancen haben Männer, denn die sind knapp." Die glücklichen Gewinner dürfen sich auf eine einzigartige Form der Präsentation freuen, denn der Chor singt aus den Logen heraus, die eigens mit Mikrofonen für jeden Mitwirkenden ausgestattet werden. "Eure Stimmen werden von dort in das Publikum übertragen, der Gesang kommt aus jeder Ecke. Wir sind der erste Luther-Surround-Chor."

Bis zum 27. März läuft noch die Anmeldefrist für den Projektchor. Aber lange Schlangen am Anmeldetisch zeigten schon am Samstag, dass beim Musik-Event des Jahres jeder dabei sein will. Für Brigitte Schwickert aus Rheinberg liegt der Grund auf der Hand: "Das Pop-Oratorium ist eine moderne Art, den Glauben rüber zu bringen. Kirchenmusik ohne Gähnen, das macht es für mich so reizvoll." Als wenn es noch einer Motivation bedurfte, sicherte Uwe Klein den Chormitgliedern ein Kartenvorkaufsrecht für ihre Angehörigen zu. Der Vorverkauf soll noch vor Ostern beginnen.

(erko)
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