Rhein-Kreis Neuss Zusammen fit für die digitale Welt werden

Rhein-Kreis Neuss · Unternehmen wollen mit internationalen Kooperationen Chancen der Digitalisierung angehen.

 Jürgen Steinmetz begrüßte Alexander Angerer, Gerd Bachmann, Elke Hohmann, Jörn Bousselmi und Lucas Witoslawski (v.l.).

Jürgen Steinmetz begrüßte Alexander Angerer, Gerd Bachmann, Elke Hohmann, Jörn Bousselmi und Lucas Witoslawski (v.l.).

Foto: IHK

An die Produktion der Zukunft werden hohe Anforderungen gestellt und dies ist den Ländern bewusst. Was in Deutschland die Plattform Industrie 4.0 ist, ist in Frankreich die "Alliance Industrie du Futur", in Italien die "Piano Industria 4.0", und Japan hat die "Robot Revolution Initiative" und die "Industrial Value Chain Initiative". Es ist das erklärte Ziel, die länderübergreifenden Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam anzugehen.

Aber welchen Nutzen hat der Niederrhein von den internationalen Kooperationen? Wie können sich Unternehmen einbringen? Solche Fragen haben Unternehmer vom Niederrhein mit Experten der Auslandshandelskammern Japan, Frankreich und Italien diskutiert. "Die meisten Unternehmen wissen, dass wir in Deutschland etwas tun müssen, um fit für die digitale Welt zu werden", sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Alexander Angerer von der Deutsch-Italienischen Handelskammer, schilderte, wie sich in Italien durch Programme im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 der Investitionsstau, der im Zuge der Krise entstanden sei, auflöse. "Dementsprechend gut sind die Marktchancen für deutsche Technologieanbieter", sagt Angerer. Das Thema Industrie 4.0 hat auch in Frankreich einen hohen Stellenwert. Jörn Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Französischen IHK, sagt: "Die Stärken und Hürden sind andere als in Deutschland, die Länder können sich gut ergänzen. Deutschland hat einen ausgezeichneten industriellen Automatisierungsgrad und der deutsche Maschinenbau ist weltweit gefragt. Digitale industrielle Kooperationsplattformen entwickeln sich, die Prozesssteuerung ist eine anerkannte deutsche Stärke." Frankreich könne im Bereich Software-Entwicklung punkten und verfüge über eine innovative Start-up-Szene.

Welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Gesellschaft hat, erklärte Lucas Witoslawski, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen IHK in Japan: "Die Akzeptanz neuer Technologien ist in der japanischen Gesellschaft trotz des zunehmenden Durchschnittsalters der Bevölkerung sehr hoch." Dies führe dazu, dass neue Technologien erprobt und genutzt würden. "Tätigkeiten, für die aus westlicher Perspektive der Mensch vorbestimmt ist, weil empathische Komponenten eine Rolle spielen - etwa in der Krankenpflege -, könnten aus Sicht der Japaner zum Teil von Robotern übernommen werden, solange es sich um Hilfstätigkeiten handelt."

Gerd Bachmann stellte die Plattform Industrie 4.0 aus Berlin vor. Sie ist das zentrale Netzwerk in Deutschland, um die digitale Transformation in der Produktion voranzubringen. "Die Plattform entwickelt und koordiniert Informations- und Vernetzungsangebote, um Industrie-4.0-Lösungen bei Unternehmen bekannt zu machen."

(NGZ)
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