CD der Woche Zinoba: Zinoba

Der Hype ist vorbei... Besser als mit dem Zitat eines Zinoba-Titels wäre ihre Debüt-LP nicht zu beschreiben. Hinter Zinoba steckt Jan Plewka, der vielen sicherlich aus alten Selig-Zeiten ein Begriff ist. Auch nach der Auflösung von Selig war Plewka nicht untätig.

Zinoba veröffentlichte ein gutes Debüt-Album.

Im Jahr 2002 veröffentlichte er mit "Zuhause da war ich schon" eine richtig gute Solo-Platte, die leider in der Vielzahl von Veröffentlichungen unterging und nur sehr wenig Hörer fand. Nun macht er wieder unter einem Pseudonym Musik, doch es ist und bleibt ein Jan Plewka Album. Trotz seiner Mitstreiter Stephan Eggert (Ex-Selig) und Marco Schmedtje ist Plewka auf diesem Album nach wie vor überpräsent.

Das Problem mit Zinoba ist allerdings, dass man auf der ganzen Platte vergeblich auf Überraschungen wartet. Die Einen nennen dies konsequent, da Plewka nach wie vor haargenau wie seine alte Band klingt. Die Anderen werden von Stagnation sprechen, da er sich nicht merklich weiter entwickelt hat und keinerlei Risiko auf seiner Platte eingeht. Man erwartet bestimmt keine elektronischen Ausbrüche oder Ähnliches.

Doch irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass man alles auf ihrem Debüt schon einmal gehört hat... Zinoba, die sich als neue Band sehen und laut eigener Aussage nichts mehr mit Selig zu tun haben, müssen sich diese Vergleiche gefallen lassen. Jan Plewka ist nach wie vor ein großartiger Texter und hat sich dieses Talent auch für seine neue Band bewahrt.

Doch insgesamt ist dies für ein Debütalbum zu wenig. Wer Selig mochte, wird sicherlich auch an Zinoba gefallen finden. Doch waren Selig noch die Speerspitze der deutschen Rockmusik in den 90er Jahren, so haben jetzt viele Bands nachgezogen, die weitaus spannender sind als Zinoba. Ein gutes Debüt haben Zinoba allemal veröffentlicht. Ob das neue Plewka Projekt dieses Mal mehr Hörer findet als seine Solo-LP bleibt abzuwarten. ToBi

(NGZ)
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