Strassenbahn-Diskussion Wohin führt der Weg der Linie 709?

NGZ-Leser tauschen weiterhin Pro- und Contra-Argumente aus

 Die Züge der Linie 709 gehören zum Neusser Stadtbild. Nach der derzeit laufenden Umgestaltung soll die Bahn in den Hauptstraßenzug zurückkehren - auf einem Teilstück nur noch eingleisig. Doch viele Neusser können sich die Einkaufsstraße auch ohne Züge vorstellen.

Die Züge der Linie 709 gehören zum Neusser Stadtbild. Nach der derzeit laufenden Umgestaltung soll die Bahn in den Hauptstraßenzug zurückkehren - auf einem Teilstück nur noch eingleisig. Doch viele Neusser können sich die Einkaufsstraße auch ohne Züge vorstellen.

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NGZ-Leser tauschen weiterhin Pro- und Contra-Argumente aus

 Die Straßenbahn-Gegner werben mit diesem Logo für eine straßenbahnfreie City.

Die Straßenbahn-Gegner werben mit diesem Logo für eine straßenbahnfreie City.

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Neuss Die NGZ-Leser diskutieren weiterhin das Thema "Straßenbahn im Hauptstraßenzug". Die Redaktion dokumentiert erneut aus der Vielzahl der Zuschriften, Mails und telefonischen Stellungnahmen in Auszügen eine Auswahl als Meinungsquerschnitt:

 Mit diesem Logo drücken die Straßenbahn-Fans ihre Sympathie für die Linie 709 aus.

Mit diesem Logo drücken die Straßenbahn-Fans ihre Sympathie für die Linie 709 aus.

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Otto Saarburg "Straßenbahnstreit hin oder her. Ganz unabhängig davon sollte eine Aufwertung der Krefelder Straße zur Debatte stehen. Bisher hat kein Mensch laut und vernehmbar die derzeitige Route der Omnibusse über die Adolf-Flecken-Straße als vorteilhaft gewürdigt. Der Busverkehr läuft dort reibungslos. Ich meine, es ist höchste Zeit, dass man sich einmal ernsthaft mit dem Gedanken befasst, die Omnibusse auch in Zukunft dauerhaft über die Adolf-Flecken-Straße fahren zu lassen und die Krefelder Straße im gleichen Sinne, wie die Niederstraße als Fußgängerbereich aufzuwerten. Die vielen neuen Bewohner am Marienkirchplatz und an der dortigen Ecke der Krefelder Straße werden sicherlich für eine wirksame Belebung in die dortige Geschäftswelt sorgen. Was soll im übrigen sonst die Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes und der Niederstraße, wenn dazwischen eine Strecke zweiter Klasse den Verbund wichtiger Straßenräume optisch und gefühlsmäßig schmälert?"

Dr. Franz Sels "Ich grübele noch darüber nach, was unseren Bürgermeister Napp dazu veranlasst hat, den Älteren Cato zu zitieren, dessen Originalausspruch lautete: Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. Anscheinend ist Herrn Napp entgangen, dass Karthago dann tatsächlich zerstört worden ist. Wenn sich also Herr Napp auf diesen Ausspruch bezieht, sollte er logischerweise davon ausgehen, dass die Straßenbahn schließlich und endlich aus dem Hauptstraßenzug verschwindet - zum Wohle unserer Bürger."

Georg Olbrich "Seit dem Umbau in der Innenstadt hat sich noch niemand laut gemeldet, der die Straßenbahn vermisst. Welche Städte in Deutschland haben denn Straßenbahnverkehr? Nehmen Sie die Königsallee in Düsseldorf. Die ist ewig lang, keine Bahn. Auch keine U-Bahn-Verbindung. Nehmen Sie viele andere Städte, die alle Einkaufszonen haben, aber keine Straßenbahn. Was wäre mit der Batteriestraße als Trassenführung? Was spricht dagegen?"

Hedwig Claes "Mit Freude habe ich gesehen, dass auf der Krefelder Straße die Schienen für die Straßenbahn verlegt werden. Als ständige Nutzerin der Straßenbahn bin ich froh, dass meine Leidenszeit damit langsam zu Ende geht und ich bald wieder ohne große Umsteigeaktionen von der Arbeit in Düsseldorf in die Neusser Innenstadt gelangen kann. Ich verfolge deshalb mit Unverständnis die unsägliche Diskussion, die seit Wochen gegen die Linie 709 geführt wird und ich fände es schön, wenn die Straßenbahn-Gegner nun endlich begreifen würden, dass Neuss und seine Bewohner nur von der Straßenbahn profitieren."

Karl-Heinz Maiwald "Warum soll man eigentlich nicht dazulernen dürfen? Warum darf man in einer Gestaltungsfrage nicht irren? Weil es vielen Menschen trotz Perspektivzeichnungen und maßstäblichen Modellen oft an räumlicher Vorstellungskraft fehlt? Aber wir haben ja gewählt! Zwar, - wie jetzt viele meinen, - falsch, aber immerhin demokratisch. Eine Meinungsänderung wäre undemokratisch. Vom politischen Wortbruch ist die Rede. Mein Gott, wir deutschen Basisdemokraten. Das darf doch wohl alles nicht wahr sein. Lieber alles laufen lassen? Weiterhin, und jetzt gegen unsere Überzeugung, eine verdrahtete, kastrierte Fußgängerzone mit Bahn und Oberleitungen weiterbauen, anstatt endlich etwas politische Zivilcourage beweisen. Her mit dem Einwohnerantrag und schleunigst in eine neue Diskussion eintreten. "

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