Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Unternehmer demonstrieren bei Grünen-Parteitag
Rhein-Kreis · Dutzende Mitglieder des Wirtschaftsverbands „Die Familienunternehmer“ haben beim Parteitag der Grünen in Bonn demonstriert. Darunter war auch der NRW-Landesvorsitzende des Wirtschaftsverbands, David Zülow aus Neuss.
Die Demonstration vor dem World Conference Center Bonn, in dem sich die Grünen zur Delegiertenkonferenz versammelten, stand unter dem Motto „Grüne wacht auf! Die Energiekrise zerstört den Mittelstand“. Vom Fabrikanten bis zur Seniorchefin hatten Mittelständler aus mehreren Bundesländern ihre Firmen verlassen, um persönlich die Delegierten der Grünen mittels Rasseln, Trillerpfeifen und Protestplakaten auf ihre Nöte und Forderungen aufmerksam zu machen. Das teilt der Wirtschaftsverband mit.
Die Unternehmer trugen Demo-Schilder mit Sprüchen wie „Stoppt das Artensterben im Mittelstand“ und „Es gibt keine Wirtschaft B“ oder „AKWs schützen Klima und Betriebe“. In großen LED-Lettern prangte auf einem Leuchtauto: „Die Energiekrise zerstört den Mittelstand“.
Viele der Unternehmer waren das erste Mal in ihrem Leben aktiv auf einer Demo. „Wir sind hier, um den Grünen zu verstehen zu geben, dass alle unsere verfügbaren AKWs bis über den Winter 2024 weiterlaufen müssen. Am Weiterbetrieb der Atomkraftwerke führt derzeit leider kein Weg vorbei. Ohne Kernkraft und fossile Energie ist diese Krise nicht zu meistern“, erklärte Albrecht von der Hagen, Organisator der Protestaktion und Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands der Familienunternehmer. „Seit Putins Krieg müssen die Eckdaten der Energiewende neu gedacht werden. Die Grünen aber wollen starr an den Zeitplänen des Ausstiegs festhalten. Das aber ist jetzt anachronistische Blütenträumerei und setzt die Wirtschaftskraft aufs Spiel, die wir dringend brauchen.“ Es gehe schlicht um die Frage, „wieviel Industrie – und damit wieviel Wohlstand – wir in Deutschland behalten wollen“. Ohne Wirtschaftskraft könne letztendlich auch die Energiewende nicht gelingen. „Vom Erhalt unseres Sozialstaates ganz zu schweigen.“