Berufsorientierung im Rhein-Kreis Neuss Initiative „Check In Berufswelt“ feiert 15 Jahre
Rhein-Kreis-Neuss · Das Netzwerk trägt seit 15 Jahren zur Organisation von zentralen Veranstaltungen und Praktika von Jugendlichen bei Ausbildungsbetrieben bei. Ehrengast war in diesem Jahr NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.
(yak) Welche Ausbildung mache ich nach der Schule? Vor dieser Frage stehen viele Jugendliche im Rhein-Kreis-Neuss – bei der Initiative „Check In Berufswelt“ haben sie die Chance, mit verschiedenen Unternehmen ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr gab es ein Jubiläum. Denn: Die Initiative hat in der Krefelder Veranstaltungshalle „Cubus“ am Campus Fichtenhain ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert.
„Wir haben dank nachhaltiger Berufsorientierung mehr als 50.000 Schülerinnen und Schüler am Niederrhein erreicht. Damit könnten wir den gesamten Borussia-Park füllen“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Er begrüßte die Gäste zur „Geburtstagsfeier“, allen voran Auszubildende wie Jesica Rozek, die zuletzt das Gesicht der Kampagne 2024 war. Sie hatte sich im vergangenen Jahr bei Siemens Mobility in Krefeld beworben und dort eine Lehre zur Mechatronikerin begonnen.
Es sei heute für die Jugendlichen allerdings auch ungleich schwerer als früher, sich einen Überblick über die vielen Ausbildungsmöglichkeiten zu verschaffen. „Dabei könnten Formate wie ‚Check In Berufswelt‘ helfen“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, einer der Schirmherren. Das bestätigt auch Ehrengast Karl-Josef Laumann, NRW-Arbeitsminister. Er machte außerdem auf den großen Fachkräftemangel aufmerksam. „Vor 20, 25 Jahren gab es mehr Bewerber als Lehrstellen. Heute ist das anders“, so Laumann.
Die Kommunale Koordinierungsstelle der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Rhein-Kreis Neuss gehört zum Initiatorenkreis des Netzwerks und ist an den Austausch- und Planungstreffen beteiligt. Petrauschke berichtete in der Talkrunde von einer Busrundfahrt zu Ausbildungsbetrieben, zu der er im Rhein-Kreis eingeladen hatte. „Man ist immer wieder überrascht, wie viele gar nicht wissen, was dort passiert“, so der Landrat.
Mit Blick auf die Rekrutierung künftiger Fachkräfte für die Unternehmen wurde jedoch eine positive Bilanz gezogen. „Die duale Ausbildung lohnt sich“, sagte Steinmetz. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei die Tatsache, dass das Veranstaltungsformat stets aktualisiert worden ist – zuletzt ergänzt um die Bustouren, die Schülergruppen zu Ausbildungsbetrieben bringen.
An der Initiative „Check In Berufswelt“ beteiligen sich insgesamt 18 Institutionen aus Wirtschaft und Bildung. Aktionstage finden jedes Jahr im Rhein-Kreis Neuss, in Krefeld, Mönchengladbach und im Kreis Viersen statt. Neben der Beratung der Besucher ist die Veranstaltung auch für die teilnehmenden Unternehmen eine gute Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.