Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Willkommenslotse hilft Geflüchteten und Unternehmen

Neuss · Die Integration von Geflüchteten in den Betrieb ist mit vielen bürokratischen Hürden verbunden. Das Projekt „Willkommenslotsen“ hilft, den Weg zu meistern. Wie dies gelingt, zeigt das Beispiel einer jungen Ukrainerin in Neuss.

Die Ukrainerin Maria Kukhar (M.) hat mit Unterstützung von IHK-Fachberater David Pfeil und LPR-Ausbildungsbetreuerin Katharina Hartmann nicht nur einen Ausbildungsplatz in dem Neusser Unternehmen bekommen. Auch ihr Antrag auf einen Berufssprachkurs wurde jetzt positiv beschieden.

Die Ukrainerin Maria Kukhar (M.) hat mit Unterstützung von IHK-Fachberater David Pfeil und LPR-Ausbildungsbetreuerin Katharina Hartmann nicht nur einen Ausbildungsplatz in dem Neusser Unternehmen bekommen. Auch ihr Antrag auf einen Berufssprachkurs wurde jetzt positiv beschieden.

Foto: Andreas Baum/IHK

Unternehmen, die geflüchtete Menschen in ihren Betrieb integrieren möchten oder bereits Geflüchtete beschäftigen, kennen das Problem: Es gibt viele bürokratische Hürden, die viel Zeit in Anspruch nehmen, und längst nicht alle können ohne professionelle Hilfe gemeistert werden. Diese Hilfe bietet David Pfeil von der Ausbildungs-GmbH der Industrieund Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein mit dem Projekt „Willkommenslotsen“ an. Und das mit Erfolg, wie das Beispiel von Maria Kukhar zeigt. Die 19-jährige Ukrainerin ist seit März 2022 in Deutschland, hat im August eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bei der LPR Holding GmbH in Neuss begonnen und besucht seit Anfang des Monats – ebenfalls mit Unterstützung des IHK-Fachberaters – einen Berufssprachkurs zum Erreichen des Sprachniveaus B2. Das teilt die IHK mit.

In ihrer Heimat hat Maria Kukhar nach dem Abitur ein Studium zur Übersetzerin begonnen. In Deutschland angekommen, ist sie über private Kontakte an ein Praktikum bei dem Neusser Unternehmen gekommen. „Sie hat uns mit ihrer besonders engagierten und motivierten Art von Anfang an überzeugt“, erklärt Katharina Hartmann, Ausbildungsbetreuerin bei der LPR Holding GmbH. So war es kein großer Schritt von der Praktikantin zur Auszubildenden. Auch Maria Kukhar fühlt sich rundum wohl in ihrem Job. „Die Arbeit macht mir wirklich Freude – das ist genau meins“, betont sie. Ihre hervorragenden Sprachkenntnisse kommen ihr bei der Arbeit für einen Logistik-Dienstleister zugute. „Den Berufssprachkurs wird sie mit Bravour meistern“, ist David Pfeil überzeugt.

Der IHK-Fachberater hat das Unternehmen bei der Antragstellung unterstützt und in allen Belangen beraten. „Ich möchte den Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen, wie der mitunter schwierige Weg gemeinsam gemeistert werden kann.“ Generell seien bei der Berufsausbildung von Geflüchteten einige Voraussetzungen zu berücksichtigen. Was ist beim Aufenthaltsstatus zu beachten? Welche Sprachkenntnisse und welches Sprachniveau müssen vorliegen? Was ist bei der Beantragung einer Ausbildungsduldung zu berücksichtigen, und ist eine Einstiegsqualifizierung vor der Ausbildung empfehlenswert? Für Fragen zu diesen Themen steht der Willkommenslotse David Pfeil unter der Rufnummer 02131 9268557 zur Verfügung.

Das Projekt „Willkommenslotsen“ wird im Rahmen des Programms „Unterstützung von Unternehmen bei der betrieblichen Integration von Geflüchteten durch Willkommenslotsen“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Darüber hinaus bietet die IHK Mittlerer Niederrhein ein Kompakt-Intensiv-Training für kaufmännische und gewerblich-technische Azubis an: Der nächste Kurs „Prüfungsvorbereitung für Geflüchtete“ startet am 20. Januar. Weitere Infos dazu gibt es online unter www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/V007-VK123 im Internet.

(NGZ)
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