Meisterfeier der Handwerkskammer Rhein-Kreis ist Spitze bei den Jahrgangsbesten

Rhein-Kreis · Zur Meisterfeier der Handwerkskammer im Bezirk Düsseldorf konnten sich gleich vier Handwerker aus dem Rhein-Kreis Neuss in verschiedenen Bereichen als Beste ihres Jahrgangs durchsetzen. Was waren ihre Wege zum Meister?

 Nico Schall aus Grevenbroich ist bester Bäckermeister mit nur 20 Jahren.

Nico Schall aus Grevenbroich ist bester Bäckermeister mit nur 20 Jahren.

Foto: HWK

Zur Meisterfeier der Handwerkskammer im Bezirk Düsseldorf am Sonntag wurden die Absolventen geehrt und ausgezeichnet. Die Bilanz: Gleich vier Jahresbeste leben und wirken im Rhein-Kreis Neuss, mehr als in jedem anderen Kreis oder kreisfreien Stadt. Die 73. Meisterfeier konnte – wie so vieles – nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause wieder im gewohnt großen und offiziellen Rahmen stattfinden. Die Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf war Austragungsort der Zeremonie, zu der 826 Absolventen der Meisterprüfung des Jahres 2021 geladen waren, mehr als 1000 Gäste anwesend und Sprecher aus der Politik das Wort bekamen, so Mona Neubaur (Grüne) und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Zur Nachwuchs-Elite des Handwerks gehört unter anderem Stefan Jaegers, der in Korschenbroich als Kraftfahrzeugtechniker arbeitet. Er sei selbst überrascht gewesen über sein sehr gutes Abschneiden bei der Prüfung. Der 31-Jährige ist bei der praktischen Prüfung zwei Mal durchgefallen, aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Schon seit er zwölf Jahre alt war bastelte er in der Werkstatt seines Vaters an Autos, es folgte das Fachabitur und die Ausbildung zum Kraftfahrzeugtechniker im väterlichen Betrieb. Weitere Erfahrung sammelte er im Serviceteam beim Motorrennsport. „Dabei habe ich die Welt gesehen, unter anderem beim Porsche Carrera Cup Italia und bei der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring“, sagt Jaegers. Nun der Meister. Seinem Beruf sehe er optimistisch entgegen, schließlich müssen immer Sachen transportiert werden und dabei würde es immer Verschleiß geben.

 Übernimmt bald den väterlichen Betrieb: Stefan Jaegers.

Übernimmt bald den väterlichen Betrieb: Stefan Jaegers.

Foto: HWK

Ebenfalls über seine Bestleistung kann sich Nico Schall freuen. Auch er machte seine ersten Schritte im familiären Betrieb – nun ist er Bäckermeister mit gerade mal 20 Jahren und wird möglicherweise die Familienbäckerei in 7. Generation weiterführen. Der Grevenbroicher habe es als „selbstverständlich“ angesehen, seinen Meister zu bestehen – dann direkt als Jahrgangsbester. Da er im Familienbetrieb immer gebraucht wurde, konnte er sich eine Vollzeit-Schule nicht vorstellen und entschied sich für die Abendschule. Seiner Meinung nach wäre es auch nicht unbedingt förderlich, noch früher den Meister zu haben. Ganz bewusst habe er sich zwei Jahre Zeit genommen, den Meistertitel zu schaffen: „Die Erfahrung, alles unter einem Hut zu bekommen, war und ist sehr viel wert gewesen.“

Der Rhein-Kreis ist auch im Dachdeckerhandwerk um einen Jahrgangsbesten reicher. Christoph Siewert aus Jüchen konnte sich unter 27 Absolventen als der Beste in seinem Handwerk auszeichnen. Nach dem Abschluss am BBZ in Grevenbroich wollte Siewert erst in die Metallbranche, nach einem Praktikum bei einem Dachdeckerbetrieb folgte dann aber die Ausbildung, bis heute ist er dort tätig. Den Meister machte der 37-Jährige an der Abendschule, mit Corona und Online-Unterricht „eine der für mich größten Herausforderungen“, so der Jüchener.

 Dachdeckermeister Christoph Siewert ist stolz auf den Erfolg.

Dachdeckermeister Christoph Siewert ist stolz auf den Erfolg.

Foto: HWK

Gleiches findet Carlo Stockheim aus Neuss. Er wurde bei der Handwerkskammer im Bezirk Düsseldorf als Jahrgangsbester der Straßenbauer geehrt. „Wir hatten fünf Kinder im Homeschooling – und dann mich auch noch im Homeschooling. Die Belastung für alle war extrem bis grenzwertig hoch“, sagt der neue Meister, der neben seinem Beruf weitere Projekte begleitet. Weiter: „Es gibt noch so vieles, das ich erreichen möchte. Welches Projekt als nächstes kommt, wird sich noch zeigen – es wird auf jeden Fall interessant.“

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