Innovation im Rhein-Kreis Neuss Mit Social-Media-Marketing den Wirtschaftsstandort stärken
Neuss · Cosima Kissel ist in der Neusser Start-up-Szene gut vernetzt und bietet Workshops an, wie Unternehmen ihre Reichweite in den sozialen Medien steigern können und erklärt, wieso Social Media kein Sprint, sondern ein Marathon ist.
Mit seinem Förderprogramm „accelerate_rkn“ unterstützt der Rhein-Kreis Neuss Gründer bei der Entwicklung ihrer Start-ups und begleitet sie auf dem Weg von der Idee bis zum Produkt. Das Ziel: den Gründerstandort stärken. Wer mit einer Förderung bedacht wird, kann Sach- und Dienstleistungen im Wert von bis zu 25.000 Euro erhalten. Im Portfolio werden auch verschiedene Workshops, Vorträge und Sprechstunden zu Themen wie Vertrieb, Marketing, Recht, Finanzen, Pitch Deck und Pitch Training angeboten.
Einen dieser Workshops bietet Cosima Kissel an. Die 23 Jahre alte Neusserin ist in der Start-up-Szene gut vernetzt und selbst dort beheimatet. 2021 hat sie sich mit ihrem Unternehmen „New Generation Management“ selbstständig gemacht, das NRW-Gründerstipendium gab ihr dabei Rückenwind. Kissels Geschäftsidee: Social-Media- und Influencer-Marketing. Neben der Konzeption und Ausarbeitung von Beiträgen zählen Community-Management sowie Erfolgsmessung und Beratung in puncto Optimierung zu ihren Dienstleistungen. Was die junge Unternehmerin ihren Kunden dabei im ersten Schritt häufig auch vermittelt, ist Geduld. Zwar gilt die Social-Media-Welt durchaus als schnelllebig. Doch messbarer, nachhaltiger Erfolg will geplant und mit einer gezielten Strategie umgesetzt sein. „Tendenzen zu beurteilen, macht im Grunde erst nach frühestens sechs Monaten Sinn“, sagt Kissel.
Bei einem Besuch von Kreisdirektor Dirk Brügge in ihrer Agentur in Neuss zeigte sie nun auf, weshalb Social-Media- und Influencer-Marketing so enorm wichtig ist, wenn Unternehmen und Gründer erfolgreich sein wollen. Dafür zeigt sie eine Präsentation mit den Reichweiten von Plattformen wie Facebook, Instagram, Social Media, Pinterest und TikTok – und wer dort „unterwegs“ ist, aufgeteilt nach zum Beispiel Altersgruppen und Geschlecht.
Denn wer Social Media für sich nutzen möchte, muss erst einmal seine Ziele definieren. Geht es alleine um Reichweite oder sollen Verkäufe generiert werden? Wer ist die Zielgruppe und wie wird sie angesprochen? Welche Kanäle sind angesichts dieser Ziele dafür der beste Weg? Solche und ähnliche Fragen gilt es, ganz zu Beginn zu klären. „Dabei geht es auch um ganz grundlegende Dinge wie die Frage, ob man seine Zielgruppe duzt oder siezt und in welchen Bildwelten man sie anspricht“, erklärt Kissel.
Das vermittelt sie auch Start-ups, die sich im Zuge des Förderprogramms „accelerate_rkn“ für einen Workshop mit ihr entscheiden. Dirk Brügge betont, dass solche Angebote wichtig sind, um den Rhein-Kreis Neuss als Ökosystem für Innovation und Gründung zu stärken. Zumal Social Media für viele Unternehmen nicht nur mit Blick auf Kundengewinnung oder Bekanntheit längst eine enorme Bedeutung besitze, sondern auch angesichts des Fachkräftebedarfs. Wer junge Menschen gezielt ansprechen und auf Karrierechancen aufmerksam machen möchte, müsse dafür im Netz entsprechend wahrgenommen werden. Doch auch dabei ist Geduld gefragt. „Social Media ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Kissel.
