Der Rhein-Kreis Neuss hat ein eigenes Jugendkommissariat, in dem neun extra ausgebildete Jugendsachbearbeiter tätig sind. Allerdings ist es nicht das einzige Kommissariat im Rhein Kreis Neuss, welches sich mit jugendtypischen Delikten beschäftigt. Jugendtypische Delikte sind Körperverletzung, Raub, Diebstahl, Sachbeschädigung (auch durch Graffiti), Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, "Schwarzfahren" und Computerkriminalität.

Auffallend ist, dass viele Taten unter Alkoholeinfluss begangen werden - dies besonders bei männlichen Tätern. Illegale Drogen sind landesweit weniger das Problem als der exzessive Genuss von Alkohol (und anderen legalen Drogen). Gründe für kriminelle Vergehen können, unter Anderem, fehlende soziale Bindungen, Medieneinfluss, Wohn- und Lebensbedingungen, Gruppenzwang, Frust und Aggressivität sein. Zurzeit gibt es innerhalb des Rhein Kreises Neuss keine, der Polizei bekannten, Jugendbanden. Außerdem werden mehr Straftaten von männlichen Jugendlichen als von weiblichen begangen.

Ab Erreichen des 14. Lebensjahres müssen jugendliche Straftäter mit einer Bestrafung, die beispielsweise Ermahnung, Anti-Aggressionstraining, Sozialstunden, Geldstrafen, Jugendarrest oder auch Jugendhaft beinhalten, rechnen. Es wird versucht, gefährdete Jugendliche durch Netzwerkarbeit so zu unterstützen, dass sie kriminelles Verhalten ablegen und Alternativen finden. Auch kommen Vertreter des Kriminalkommissariats zum Vorbeugen an Schulen und informieren SchülerInnen, Eltern und Lehrer über Gewaltprävention. Die Unterbindung von Jugendgewalt und -kriminalität wird auch von Mitarbeitern der Jugendämter, Jugendfreizeiteinrichtungen und Sportvereinen unterstützt. Insgesamt setzen sich im Rhein Kreis Neuss viele Menschen für die Unterbindung von Jugendgewalt und Jugendkriminalität ein.

Zuletzt danken wir Frau Mühleis, Vertreterin des Kriminalkommissariats Vorbeugung, für ihre ausführliche Auskunft.

Quirinus-Gymnasium, Klasse 8d