Rhein-Kreis Neuss Weniger Verletzte bei Unfällen

Rhein-Kreis Neuss · Die Zahl der Verkehrsunfälle im Rhein-Kreis Neuss ist im vergangenen Jahr gestiegen, aber die Zahl der Verletzten verringerte sich. Eine große Sorge der Polizei: Es wird zu oft zu schnell gefahren.

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Foto: KLXM (Grafik)

Die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr im Rhein-Kreis Neuss verletzt oder getötet wurden, ist so gering wie in den vergangenen fünf Jahren nicht. Zwar registrierte die Polizei 2010 acht Tote und das ist einer mehr als ein Jahr zuvor, allerdings lag die Gesamtzahl mit 1596 um 159 Menschen geringer als 2009. "Eine erfreuliche Entwicklung, wobei jeder Tote und jeder Verletzte einer zu viel sind", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Petrauschke stellte am Mittwoch die Unfallstatistik für den Rhein-Kreis vor. Er musste konstatieren, dass die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 6,25 Prozent auf 12 041 Menschen gestiegen ist. Damit liegt der Rhein-Kreis, bezogen auf die Einwohnerzahl, mit 360 Verunglückten unter dem Landesschnitt von 377. Bemerkenswert ist, dass von den acht bei Unfällen Getöteten sechs mit einem (motorisierten) Zweirad oder als Fußgänger unterwegs waren "und als schwächste Verkehrsteilnehmer keine Knautschzone haben", so Petrauschke.

Meist ist falsches Abbiegen und Wenden oder das Missachten der Vorfahrt der Grund für einen Unfall. Aber schon an dritter Stelle steht die zu hohe Geschwindigkeit. Regelmäßig kontrolliert die Polizei die Geschwindigkeit im Kreis. Im vergangenen Jahr wurden dabei 18 220 Verstöße geahndet. Darunter gibt es Temposünder, die rücksichtslos mit Hochgeschwindigkeit durch die Gegend fahren.

Einige Beispiele: Auf der Bockholtstraße in Neuss wurde ein 24 Jahre alter Fiat-Fahrer in einer "30er-Zone" mit Tempo 112 gemessen. Ein Kradfahrer (24) fuhr auf der Bergheimer Straße in Neuss 104 in einer "30er-Zone". In Korschenbroich war ein Motorradfahrer (45) auf der L 361 (Tempo 70) mit 150 Stundenkilometer unterwegs. Auf dem Tribünenweg in Grevenbroich fuhr ein 48-Jähriger mit 121 Stundenkilometern in einer Tempo-50-Zone. Auf der L 30 in Kaarst wurde ein 26-jähriger Audi-Fahrer mit Tempo 149 gemessen – erlaubt waren 70. "Wir haben viel mehr Nachfragen von Bürgern, die uns bitten an bestimmten Stellen die Geschwindigkeit zu überwachen, als Beschwerden über vermeintlich falsche Stellen", sagt Polizeioberrat Gerhard Kropp.

Das Thema Verkehrssicherheitsberatung will die Polizei weiter groß schreiben: Dazu gehören Crash-Kurse, Informationsveranstaltungen für Kinder im Grundschulalter. Straßenverkehrsamt und Poliztei bieten Trainings für junge Fahranfänger an, für Senioren Radfahrtrainings. "Vor allem Schulwegunfälle haben wir im Blick und analysieren deren Ursachen", sagt Polizeidirektor Detlef Gernandt.

(NGZ)
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