Bundestagswahl Wählerinteresse auch in China

Das Interesse an der Bundestagswahl ist groß: Bei der Stadt gingen Anträge sogar aus Asien und Australien ein. 6000 Meerbuscher bestätigen bislang den Trend zur Briefwahl. Im Wahlamt der Stadt an der Moerser Straße 28 "üben" die Mitarbeiter derzeit pausenlos eine typische Handbewegung: Stimmzettel greifen, falten und in Briefumschläge stecken "was das Zeug hält".

Die Zeit drängt: 6000 Meerbuscher Briefwähler wollen mit Unterlagen für die Bundestagsneuwahl am 18. September versorgt werden. Viele werden erfahrungsgemäß noch folgen. Das Wahlamtsteam leistet ganze Arbeit: Am Montagmorgen konnten die ersten druckfrischen Stimmzettel in einer Krefelder Druckerei abgeholt werden, bis Montagnachmittag waren 5000 Couverts versandfertig.

Am Dienstag kam der zweite Schwung an die Reihe. "Zum Glück hatten wir die übrigen Unterlagen schon vorcouvertiert, jetzt mussten nur noch die Stimmzettel in die Umschläge", so Wahlteamleiter Michael Marschall.

Die außergewöhnlichen Begleitumstände der Wahl hatten in den vergangenen Wochen alle Beteiligten tüchtig in Zeitdruck gebracht und für Ungeduld in der Wählerschaft gesorgt. Zum Hintergrund: Erst nach dem Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes und der Freigabe aller Kandidatenlisten durch den Bundeswahlausschuss hatten am vergangenen Freitag die begehrten Stimmzettel in Druck gehen können. Vorher war naturgemäß keine Briefwahl möglich.

Der Trend zur Briefwahl ist in Meerbusch dennoch ungebrochen. Von den 6000 vorliegenden Briefwahlanträgen gingen 1400 auf dem schnellsten Wege über den Online-Service der Stadt unter www.meerbusch.de ein. 100 Meerbuscher, die im Ausland leben, ließen sich auf Antrag ins Wählerverzeichnis der Stadt eintragen. Rund 300 Couverts mit Wahlunterlagen schickte das Wahlamt nach China, Australien, Neuseeland, in die USA oder nach Kanada. Über 500 Telefonanfragen zum Ablauf der Wahl gingen ein, ebenso viele Meerbuscher kamen persönlich an der Moerser Straße vorbei und erkundigten sich, wann die Briefwahl endlich losgeht.

Für die Wahlfachleute in der Stadtverwaltung sind dies allesamt Anzeichen, die für eine einmal mehr hohe Wahlbeteiligung in Meerbusch sprechen. Briefwähler können übrigens ab sofort auch im Wahlamt direkt von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Wahlbenachrichtigung oder Personalausweis sind dazu mitzubringen. Sieben Parteien stehen für die Erststimme, 16 Parteien für die Zweitstimme zur Wahl.

Das Wahlamt der Stadt Meerbusch ist ab sofort montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet, donnerstags ist Servicetag mit Öffnungszeit bis 18 Uhr. Auch die nötigen rund 250 Helferinnen und Helfer für den 18. September hat Michael Marschall inzwischen beisammen.

Die Wahlvorstände für die 27 Meerbuscher Wahllokale sind ebenso komplett wie die acht Briefwahlvorstände und das Team fleißiger Geister aus der Stadtverwaltung, das am Wahlabend für einen reibungslosen Ablauf sorgen soll.

(NGZ)
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