Meerbusch Vorschlag: Schule für Heerich

Meerbusch Wie soll der Schöpfer der Hombroicher Museumsinsel-Bauten in Meerbusch geehrt werden? Eine in Osterath geplante Straße ist vielen zu wenig. Nun ist eine Umbenennung der Grundschule Bovert im Gespräch.

Meerbusch Wie soll der Schöpfer der Hombroicher Museumsinsel-Bauten in Meerbusch geehrt werden? Eine in Osterath geplante Straße ist vielen zu wenig. Nun ist eine Umbenennung der Grundschule Bovert im Gespräch.

Kunstakademie-Professor Ewald Mataré ist in Meerbusch mit einer Straße (Büderich) und dem Mataré-Gymnasium bedacht. Nach Spuren des ebenso bedeutenden Zeichners und Bildhauers Erwin Heerich (Akademieprofessor 1969 bis 1988) sucht man dagegen vergeblich im Stadtplan.

Nach dem Schöpfer der Bauten auf der Museumsinsel Hombroich soll demnächst immerhin eine kleine Erschließungsstraße in Osterath benannt werden. Zu wenig, meinen MKK-Vorsitzender Lothar Beseler und Pro-Osterath-Chef Jürgen Bergert. Im Hauptausschuss schlugen die beiden jetzt vor, die geplante Verlängerung der Forststraße bis Bovert (eine Kreisstraße) nach Heerich zu benennen. "Damit würde auch zum Ausdruck gebracht, dass die aktuelle Kunstlandschaft nicht ohne Erwin Heerich denkbar ist", so Beseler.

Doch der Vorschlag konnte den Ausschuss nicht so recht überzeugen. "Wir haben ein Problem mit Umbenennungen", meinte CDU-Fraktionschef Werner Damblon. Man wolle keine Präzedenzfälle schaffen. Das sah auch die SPD so. Ihr Ratsherr Jürgen Eimer schlug als Alternative vor, doch die Grundschule Bovert nach Heerich zu benennen.

Eine Idee, die die anderen Parteien spontan gut fanden. "Man muss damit aber sensibel umgehen, entscheiden muss letztlich die Schulkonferenz", so FDP-Fraktionschefin Gesine Wellhausen - und Heerichs in Bovert lebende Witwe, Hildegard Heerich. "Das muss ich erstmal mit meinen Kindern besprechen", sagte diese überrascht, als sie von dem Vorschlag erfuhr. Die Grundschule kennt sie gut, ihre jüngste Tochter hat sie besucht. Die kommissarische Schulleiterin Regina Beese steht der Idee aufgeschlossen gegenüber. Sie unterstreicht aber, dass eine Umbenennung letztlich Sache der Schulkonferenz sei.

Heerichs Markenzeichen waren Skulpturen und Zeichnungen nach exakt geometrischen Maßstäben. Diverse seiner Skulpturen stehen im öffentlichen Raum, in Meerbusch beispielsweise die Bank im Hallenbad-Park. In den Achtziger Jahren entwarf er einen Großteil der Gebäude auf der Museumsinsel Hombroich, die er als "begehbare Skulpturen sah".

(NGZ)
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