Vom Tennis zum Schützenfest

Jubiläumszüge 2012 Die folgenden Seiten sind den Zügen gewidmet, die sich vor mindestens 25 Jahren gegründet haben. Die Sportfreunde 1987 im Grenadierkorps gehören zu jenen, die feiern können.

 Auf dem Gelände des Tennisclubs Blau-Weiss Neuss begann die Geschichte des Grenadierzuges "Sportfreunde 1987". Die Mitglieder Dieter Welsink, Sigurd Rüsken, Dr. Helmut Ross, Michael Rötepohl, Hans Rütten, Heinz-Willi Maassen (v.l.).

Auf dem Gelände des Tennisclubs Blau-Weiss Neuss begann die Geschichte des Grenadierzuges "Sportfreunde 1987". Die Mitglieder Dieter Welsink, Sigurd Rüsken, Dr. Helmut Ross, Michael Rötepohl, Hans Rütten, Heinz-Willi Maassen (v.l.).

Foto: Woitschützke, Andreas

Neuss Wenn Heinz-Willi Maassen zum Tennisclub "Blau-Weiss Neuss" kommt, schwelgt er gerne in Erinnerungen: An die Deutsche Meisterschaft, die 1986 ausgetragen wurde, an die anschließende Meisterfeier und an einen Bierdeckel, der den Beginn des Grenadierzuges "Sportfreunde 1987" besiegelte. Den Bierdeckel besitzt Maassen nur noch "in Auszügen", wie er zugibt. Dafür weiß er aber noch ganz genau, wie es zu den 18 Unterschriften darauf kam. "Es war gerade kurz nach dem Schützenfest und da stand ich nun bei der Meisterfeier zwischen Sportpolitikern, Vereinsvorsitzenden und anderen Sportfunktionären und habe mir gedacht: ,Mensch, von denen ist keiner in einem Schützenzug.'"

So nutzte Heinz-Willi Maassen – damals bereits seit fast einem Vierteljahrhundert Mitglied bei den Grenadieren – die ausgelassene Stimmung, um für "sein" Korps zu werben. Und er hat es scheinbar so gut gemacht, dass sich am Ende des Abends Vorsitzende der Sportvereine TC Blau-Weiss Neuss, TC Grün-Weiss, des Tanzsportvereins Neuss, weitere Vorstandsmitglieder verschiedener Sportvereine sowie Verwaltungsmitglieder bereit erklärten, ein einziges Mal beim Schützenfest mitzumaschieren. Ihre Bereitschaft hielten sie mit der besagten Unterschrift auf einem Bierdeckel fest. Pünktlich zum Schützenfest 1987 hatte Maassen nicht nur den Bierdeckel wieder herausgesucht – er sorgte auch dafür, dass zumindest 13 der 18 Männer ihr Wort hielten und sich auf den Namen "Grenadierzug Sportfreunde" einigten. "Sie betonten aber, dass sie sich nur für ein Jahr verpflichtet haben", sagt Maassen. Dann kam das erste gemeinsame Schützenfest: "Danach sprach niemand mehr von ,nur einmal aktiv sein'."

Während andere Züge Nachwuchssorgen plagen, sehen sich die "Sportfreunde" 25 Jahre nach der Gründung gut aufgestellt. So liegt die Zahl der aktiven Mitglieder bei 30; Maassen und Thomas Nickel waren beide sogar Schpützenkönig. Auch heute sind die "Sportfreunde" Freunde des Sports. So gehört dem Zug beispielsweise mit Dieter Welsink ein Weltmeister im Doppel-Kanu (1979) an. Mit Mitgliedern wie Heinz Runde (Chef der Stadtwerke), Stefan Hahn (Sozialdezernent), Helmut Ross (Deutsche Bank), Michael Schmuck (Sparkasse) und Sigurd Rüsken (Lukaskrankenhaus) sind die "Sportfreunde" aber auch ein Zug mit vielen bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.

(NGZ)
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