Michaela Freifrau Heereman Vom Papst als Beraterin berufen

Michaela Freifrau Heereman aus Ossum ist zur Beraterin des Päpstlichen Rates für die Familie benannt worden

 Michaela Freifrau Heereman mit der päpstlichen Urkunde.

Michaela Freifrau Heereman mit der päpstlichen Urkunde.

Foto: u. dackweiler

Meerbusch Sie wird gern in Talkshows eingeladen, bevorzugt als Vertreterin eines konservativ-christlichen Familienbildes. Sie ist Theologin und hat selbst sechs Kinder erzogen. Dies alles könnten Gründe dafür sein, dass Michaela Freifrau Heereman (60) zur Beraterin des Päpstlichen Rates für die Familie benannt worden ist.

Urkunde auf Latein

"Ich war selbst ganz verblüfft", berichtet Heereman. Denn bevor sie die offizielle Ernennungsurkunde erhielt, hatten ihr Sohn und ihre Tochter, die sich in Rom aufhalten, bereits gratuliert. Wenige Tage später hielt sie die Urkunde in der Hand, verfasst auf Latein, im Namen von Benedictus XVI.

"Ich habe erst einmal bei der Deutschen Bischofskonferenz angerufen, um zu erfahren, was genau das bedeutet", berichtet Heereman, die schon zehn Jahre lang Beraterin für Erziehung und Bildung, später weitere zehn Jahre für Ehe und Familie war. Sie vermutet, dass dies sowie die mediale Präsenz ihre Referenz für die neue Aufgabe waren. Auch ihre Tätigkeit im Vorstand des Elternvereins NRW könnte ein Rolle gespielt haben.

Doch vor allem dürfte es ihr christlich geprägtes Familienbild sein, dass sie als Beraterin im Sinne des Vatikans prädestiniert. "Vater und Mutter sind wichtig für ein gelungenes Aufwachsen von Kindern", ist Heereman überzeugt. Daher kämpft sie dafür, dass der Staat die Ehe als Institution schützt. Mit dem neuen Unterhaltsgesetz ist sie deshalb gar nicht einverstanden. Danach sollen Frauen nur bis zum dritten Lebensjahr der Kinder Unterhalt bekommen.

"Das erleichtert lediglich dem Mann die Wiederverheiratung", kritisiert Heeremann. In ihren Augen ist die Ehe etwas Wertvolles, um dass es sich zu kämpfen lohnt.

"Es wird den Paaren zu leicht gemacht, auseinander zu gehen", sagt sie. Politik verbreite ein falsches Bild zum Thema Ehe und Familie. "Der Staat muss die Familie als Ganzes schützen", ist das Credo von Freifrau Heeremann.

Das heißt nicht, dass die Theologin Frauen an den Herd zurück schicken will. "Frauen brauchen eine Wahlmöglichkeit", sagt sie. Allerdings sollten Kinder bis zum Alter von drei Jahren eine feste Bezugsperson haben, sagt sie an die Adresse von Familienministerin Ursula von der Leyen, die sich für mehr Krippenplätze einsetzt.

In ihrem neuen Betätigungsfeld wird sich die engagierte Christin, die in der Bösinghovener St. Pankratius-Gemeinde vor allem in der Jugendarbeit aktiv ist, vermutlich um die Familie in Entwicklungsländern kümmern, um die Vorbereitung von Konferenzen, zu denen die Katholische Kirche alle drei Jahre einlädt.

Neben Heereman ist die Kölner Professorin Dr. Susanne Tiemann als zweite Vertreterin aus Deutschland von Papst Benedikt XVI neu in den Rat berufen worden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort