135 Veranstaltungsreihen und Festivals gibt es dabei, insgesamt rund 1200 Einzeltermine. "Beim Rheinischen Kultursommer ist für jeden Geschmack etwas Passendes dabei", sagt Ingrid Misterek-Plagge, die bei der Geschäftsstelle des Kulturraums Niederrhein arbeitet und Mitglied im Auswahlgremium des RKS ist. Der Form der Kulturevents sind dabei fast keine Grenzen gesetzt: Neben klassischer Musik, Jazz und Pop umfasst das Programm auch Rock und Elektro. Außerdem bietet der Kultursommer Lesungen, Kunstausstellungen und Filmabende. "Viele der Aktionen werden - passend zum Sommer - unter freiem Himmel abgehalten", sagt Susanne Ladwein aus dem Fachbereich Kultur des Zweckverbandes Region Aachen und Mitglied im Auswahlgremium des Kultursommers.

Von dem Zusammenschluss der zahlreichen Städte und Gemeinden profitieren alle Seiten. "Vor allem für ländliche Regionen ergibt sich dadurch ein Mehrwert, da sie mit Großstädten konkurrieren können", erklärt Misterek-Plagge. Diese regionale Stärke entfalte sich jedoch nur in der Gemeinschaft. "Als Rheinischer Kultursommer haben wir bessere Vermarktungsmöglichkeiten, als wenn wir als Einzelkämpfer auftreten", sagt Susanne Ladwein. "In der Jury sind deshalb alle vier Kulturregionen vertreten, um den hohen qualitativen Standard zu gewährleisten."

Diesen Anspruch unterstreicht der Kultursommer zusätzlich durch seine Regelung, dass Stadtfeste und Formate mit geringem Kulturbezug nicht in den Veranstaltungsplan aufgenommen werden. Auch rein kommerzielle Aktionen dürfen nicht teilnehmen. "Die Bewerbung dauert nur rund eine Stunde - und sie lohnt sich, weil man sein Projekt über die Stadtgrenze hinaus bekannt machen kann", sagt Engelbert Schmitz, Leiter des Referats für Kultur im Rhein-Erft-Kreis und ebenfalls Mitglied im RKS-Auswahlgremium.

Das Angebot des Rheinischen Kultursommers war jedoch nicht immer so umfangreich. "Als wir 2014 anfingen, gab es erst knapp 200 Veranstaltungen", erzählt Thomas Schleper, Leiter des Landschaftsverbands Rheinland und Mitglied im Auswahlgremium des RKS. "Heute gibt es 1200."

Derzeit ist die Region Köln-Bonn Träger des Kultursommers, das könnte sich bald ändern: Im Februar wurde die Gründung der Metropolregion Rheinland besiegelt. Sie umfasst von Kleve bis Köln elf Städte und 13 Kreise - insgesamt 8,5 Millionen Menschen. Dadurch soll die Region in verschiedenen Bereichen bessergestellt werden. "Bereits im nächsten Jahr soll der Rheinische Kultursommer fester Bestandteil der Metropolregion Rheinland sein", erklärt Thomas Schleper. "Unsere Strukturen werden jedoch voraussichtlich übernommen."

Ein großer Teil der Veranstaltungen ist für Zuschauer kostenlos. Ein ausführliches Programm der Angebote des Rheinischen Kultursommers gibt es im Internet unter www.rheinischer-kultursommer.de