Rhein-Kreis Neuss Unternehmer profitieren von Teamwork

Rhein-Kreis Neuss · Steuerberater Joachim Schoth hat mit dem "Unternehmerteam Niederrhein" ein Netzwerk geschaffen, das ganz unterschiedliche Firmen zusammenbringt, die voneinander profitieren. Jeder Berufsstand ist nur einmal vertreten.

 Rechtsanwalt Joachim Schoth schuf ein Netzwerk von Unternehmern, in dem jeder auch etwas zu geben hat. "Wir wollen keine Sammler und Jäger", sagt er.

Rechtsanwalt Joachim Schoth schuf ein Netzwerk von Unternehmern, in dem jeder auch etwas zu geben hat. "Wir wollen keine Sammler und Jäger", sagt er.

Foto: Linda Hammer

Hinter dem "Unternehmerteam Niederrhein" steckt ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten der Region. Ein Wirtschaftsnetzwerk, das Joachim Schoth vor vier Jahren gründete. Der Kaarster ist Steuerberater und besetzt die Branche im Verbund exklusiv, denn jedes Berufsbild darf nur einmal vertreten sein. Dies unterscheidet das Unternehmerteam von anderen, offenen Netzwerken. Zudem stellt es an sich den hoch formulierten Anspruch, "sorgfältig ausgewählte, bewährte und vertrauenswürdige Unternehmer" in dem Netzwerk zusammenzubringen.

Derzeit gehören dem "Unternehmerteam" 32 Mitglieder an, jeder Interessierte kann sich beim wöchentlichen Unternehmerfrühstück, mittwochs von 7 bis 8.30 Uhr im Café zum Tulpenfeld auf dem Rittergut Birkhof, vorstellen. Der Weg zu einer festen Mitgliedschaft wird aber erst frei, wenn der Bewerber zwei Bürgen aus dem Unternehmerteam für sich gewinnen kann und ein interner, sechsköpfiger Ausschuss nach einem weiteren persönlichen Gespräch seine Zustimmung gibt. "Im Sinne der Netzwerkarbeit muss sich der Kandidat die Frage stellen, was er der Gruppe bieten kann. Wir wollen keine Jäger und Sammler", sagt Joachim Schoth.

Die bedachte Auswahl der Mitglieder begründet sich in der Grundidee des "Unternehmerteams Niederrhein", dem sogenannten Empfehlungsmarketing. Allerdings bieten sich die Mitglieder nicht in erster Linie gegenseitig ihre Dienstleistungen an, sondern empfehlen sie in ihrem eigenen Umfeld weiter. Es werden sozusagen Telefonnummern weitergegeben mit der Zusage, dass der Unternehmer beim potenziellen Kunden anrufen kann und dieser darauf auch vorbereitet ist. Über 400 solcher Empfehlungen wurden in diesem Jahr ausgesprochen. Natürlich führte nicht jede zu einem Auftrag, aber sie hätten zu einem Gesamtumsatz von 800 000 Euro geführt, heißt es.

Um den eigenen Anspruch in Sorgfalt und Wertigkeit stets zu gewährleisten, verfolgt das "Unternehmerteam Niederrhein" ein eigenes Qualitätsmanagement. Bei Empfehlungen wird stichprobenartig der Verlauf nachgefragt, dazu werden mehrere Seminare im Jahr für die Weiterbildung der Mitglieder angeboten. Das wöchentliche Unternehmerfrühstück ist kein loses Angebot, sondern eine Pflichtveranstaltung. "Bei uns wird nur der Unternehmer selbst oder jemand aus dem Betrieb mit Führungsverantwortung Mitglied", sagt Joachim Schoth. "Sollte die Person nicht zum Frühstück können, sollte sie einen Vertreter schicken." Ziehe dort der Schlendrian ein, könnte dies mittelfristig zum Ausschluss führen. Diese Erfahrung musste bisher aber nicht gemacht werden. "Selbst die Handwerker haben sich so darauf eingerichtet, um morgens dabei zu sein", erzählt Schoth.

Der Branchen-Mix im Unternehmerteam ist durch die exklusive Stellung eines jeden Mitglieds weit gefächert — vom Antiquitätenhändler bis zur Zimmerei, vom Reisebüro oder Umzugsunternehmen, Architekt oder Immobilienmakler, bis zum Finanzberater oder Testamentsvollstrecker, jeder könnte seinen Bedarf bei einem anderen finden. Dies alles muss sich der Unternehmer aber auch etwas kosten lassen. Der jährliche Mitgliedbeitrag liegt bei 850 Euro, darin enthalten sind drei kostenlose Seminarteilnahmen sowie die gesamte Verwaltungsarbeit, mit der ein externes Büro beauftragt ist.

(NGZ)
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