Texte und Bilder zwischen heiter und sachlich Und noch ein Buch vom schönen Niederrhein

Texte und Bilder zwischen heiter und sachlich · "Rheinland, das sind wir selber." Und damit dieser Satz von Heinrich Heine immer wieder neu als Ansporn ins Bewusstsein gelangt, damit wenigstens der Niederrheiner weiß, was und wer er ist, legt der Duisburger Mercator Verlag immer wieder aufs Neue Bücher über den Niederrhein vor. Diesmal hat er ein kleines Bändchen herausgegeben, das den Titel "Das kleine Buch vom Niederrhein" trägt.

Und klein ist es in der Tat. Im Format 17 mal 16,3 Zentimeter, mit 48 Seiten und 34 Farbfotos eignet es sich in besonderer Weise als ein Geschenk an jene, die den Niederrhein und seine Menschen nicht kennen. Aber es auch ein Geschenk für diejenigen Niederrheiner, die immer wieder gerne lesen, in welch toller Landschaft sie leben und wie toll sie doch selbst sind. An und für sich.

Kein Buch über den Niederrhein ohne Hanns Dieter Hüsch. "Das schwarze Schaf vom Niederrhein", wie sich der Kabarettist gerne selbst nennt, ist mit einem Text vertreten, der jedem Niederrheiner sagt: Ja, so sind wir nun mal, während andere feststellen, wie kompliziert doch die einfach aufgebaute Sprache des Niederrheiners sein kann, wenn das Wörtchen "Wie" eine Rolle spielt. Beispiel: Dat Fahrrad is kaputt! Wie kaputt? Ja, Kette gerissen! Wie Kette gerissen? Weiß ich auch nich! Wie weiß ich auch nich? Dann sieh ma zu, wie de dat Ding wieder in Ordnung kriss.

Alle Farbfotos des kleinen Bändchens stammen von dem Kempener Fotografen Georg Sauerland, dessen Bilder auch den großen Bildband "Niederrhein-Impressionen" zieren. Als Bildunterschriften hat der Verlag Zitate aus der Literatur zum Niederrhein herausgesucht. Vertreten sind unter anderem die Schriftsteller Otto Brües, Josef Roth und Heinrich Heine. Das reicht dann von "Wenn es einen landschaftlichen Ausdruck für Pazifismus gäbe - hier ist er (Joseph Roth) über "Der Niederrhein, das lang missachtete Land, ist die letzte Rheinlandschaft, gewissermaßen die Umkehr des alpinen Ursprungs" (Otto Brües) bis zu "Der Niederrheiner weiß nichts, kann aber alles erklären" (Hanns Dieter Hüsch).

Kleine Geschichten bringen den Niederrhein nah, so etwa in der Sagen von Siegfried und der Klever Gräfin. Der Niederrheinischen Kaffeetafel ist ebenso ein Kapitel gewidmet wie der Altbiergrenze. Besonders aber widmen sich Lothar Koopmann (Redaktion) und Horst Hackstein (Gestaltung) dem Bodenschatz des Niederrheins: dem weißen Gold, wie der Spargel aus gutem Grund genannt wird.

Damit auch Nicht-Niederrheiner etwas mehr vom Spargel erfahren, ist nicht nur eine Beschreibung veröffentlich worden. Mehrere Rezepte zum Nachkochen machen mit den Essgewohnheiten des Niederrheiners vertraut: Spargel-Torteletts oder Fischfilet auf Spargel sowie verschiedene Soßen, die das Gemüse des Frühlings krönen. Friedhelm Ruf

(NGZ)
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