Rhein-Kreis Neuss Tragbare Geräte sind Trend bei Medica

Rhein-Kreis Neuss · Bis Donnerstag ist die weltgrößte Medizinmesse Medica in Düsseldorf geöffnet. Vor allem High-Tech aus der Fitnessbranche hält Einzug in die Medizin. Auch Unternehmen aus dem Rhein-Kreis präsentieren sich.

 Ein neuer Hausnotruf von Philips erkennt, wenn der Träger stürzt.

Ein neuer Hausnotruf von Philips erkennt, wenn der Träger stürzt.

Foto: Messe

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat gestern in Düsseldorf die weltgrößte Medizinmesse Medica eröffnet. Mit dabei sind 5000 Aussteller aus 68 Nationen. Parallel läuft die Zulieferermesse Compamed mit rund 770 Ausstellern. Die Veranstalter erwarten insgesamt 130.000 Fachbesucher. Aus dem Rhein-Kreis sind Unternehmen wie Toshiba, 3M, Physio Control Systems, Clinicall und GuiG (Gesellschaft für Unternehmensführung und IT-Service-Management in der Gesundheitswirtschaft) dabei. Insbesondere sogenannte "Mobile Health"-Lösungen sind die Höhepunkte der Messe. Ein Überblick.

 Die Embrace Watch kann physiologischen Stress und Erregung messen, außerdem Schlafqualität und physische Aktivität. Die Geräte-Kombination soll Epileptikern mit der Vorhersage von Anfällen helfen.

Die Embrace Watch kann physiologischen Stress und Erregung messen, außerdem Schlafqualität und physische Aktivität. Die Geräte-Kombination soll Epileptikern mit der Vorhersage von Anfällen helfen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer, dpa, Messe

Für Asthmatiker Der Bereich tragbarer Technologien, kurz Wearables, wartet mit vielen Neuheiten auf. In Halle 15 präsentieren Start-ups Spannendes für den Einsatz in der Medizin. "ADAMM" von HealthCare Originals ermöglicht es etwa Asthmatikern, Kontrolle über ihre Krankheit zu erlangen. Das flexible Wearable in Form eines Pflasters ist mit einer aufladbaren Batterie ausgestattet, kann überall am Oberkörper getragen werden und überwacht Husten und Atmung, misst Temperatur und Herzfrequenz und analysiert pfeifende Atemgeräusche.

Stress und Schlaf Empatica präsentiert Wearables in Form einer Uhr und eines Spezialarmbandes. Die Embrace Watch und das E4 Wristband können physiologischen Stress und Erregung messen, außerdem Schlafqualität und physische Aktivität. Die Geräte-Kombination hilft Epileptikern bei der Vorhersage von Anfällen, trägt zu deren Analyse bei und auch zur Benachrichtigung von Angehörigen bei akuter Gefahr.

Zuhause im Alter Eines der größten Risiken für den Verlust der Selbstständigkeit im Alter sind Stürze. Laut Statistik stürzt rund jeder Dritte der über 65-Jährigen einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen ist es jeder Zweite. Im Rahmen der Medica startet Philips das System HomeSafe in Deutschland. Das Hausnotrufsystem besteht aus einer Basisstation und einem am Handgelenk oder um den Hals getragenen Funksender. Erkennen die im Funksender integrierten Sensoren einen Sturz, lösen sie automatisch einen Notruf aus.

Datensicherheit Sie ist auch mit Blick auf "Mobile Health"-Lösungen entscheidend. Der Fall des Neusser Lukaskrankenhauses, das zu Jahresbeginn seine Computer nach einem Cyber-Angriff herunterfahren musste, hat die Branche wachgerüttelt. Dr. Nicolas Krämer, Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses, ist seither bei IT-Fachtagungen ein gefragter Referent, zum Beispiel als Gast beim Verfassungsschutz oder auf Einladung des NRW-Innenministeriums.

(NGZ)
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