Lokale Wirtschaft Taschengeld aus dem Tresor

Rhein-Kreis Neuss Die meisten von euch bekommen Taschengeld von Mama und Papa. In Münzen oder in Scheinen. Das könnt ihr für Süßigkeiten ausgeben, ihr könnt das Geld auch in ein Sparschwein stecken - Omi hat ihr Geld früher vielleicht sogar unter dem Kopfkissen versteckt.

Rhein-Kreis Neuss Die meisten von euch bekommen Taschengeld von Mama und Papa. In Münzen oder in Scheinen. Das könnt ihr für Süßigkeiten ausgeben, ihr könnt das Geld auch in ein Sparschwein stecken - Omi hat ihr Geld früher vielleicht sogar unter dem Kopfkissen versteckt.

Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit: Eure Eltern können euch das Taschengeld auf ein Konto überweisen. Auf ein Sparbuch, oder auf ein Girokonto. "Giro" ist italienisch und bedeutet Kreis. Denn das Geld kann den Besitzer wechseln, ohne dass Münzen oder Scheine an eine andere Person weitergereicht werden müssen. Euer Geld kann also "kreisen": Vom Konto eurer Eltern auf euer Konto zum Beispiel.

"Giro" bedeutet Kreis

Wenn ihr euch etwas kaufen wollt und Geld braucht, geht das ganz schnell. Ihr schlendert einfach zum Bankautomaten und hebt etwas ab. Wie das geht, das habt ihr bestimmt schon mal bei euren Eltern gesehen. Die tippen eine Geheimzahl ein, danach den Geldbetrag und schon öffnet sich eine Klappe und ihr könnt den gewünschten Betrag einem Fach entnehmen.

Doch welche Vorteile bietet eigentlich ein Girokonto? Früher, vor 50 Jahren, wurde den Arbeitern ihr Lohn bar ausgezahlt. In so genannten Lohntüten. Das war allerdings zu unpraktisch und außerdem viel zu gefährlich. Die Arbeiter mit dem Lohn eines ganzen Monats in den Taschen lockten Räuber an.

Das ist vielleicht ähnlich wie mit dem doofen Nachbarsjungen, der schon öfter versucht hat, anderen Kindern Geld wegzunehmen. Da ist euer Geld auf dem Girokonto sicherer. Schließlich lagert es im Bank-Tresor. Das Anlegen eines Girokonto für Kinder kostet meistens kein Geld. Allerdings brauchen Minderjährige die Zustimmung ihrer Eltern, wenn sie ein Konto eröffnen wollen.

Bei der Sparkasse Neuss muss man sogar zwölf Jahre alt sein um ein "Cult-Konto" zu eröffnen. "Vorher führen wir ein Beratungsgespräch mit den Erziehungsberechtigten", erklärt Stephan Meiser. Er ist ein Sprecher der Sparkasse. Bei diesem Gespräch werdet ihr und eure Eltern über die Risiken eines Girokontos aufgeklärt.

Zum Beispiel, dass ihr niemals eure Geheimzahl (PIN) weitergeben dürft. Das ist wichtig. Mit 18 Jahren geraten viele Jugendliche außerdem in die Handyschuldenfalle. Sie telefonieren länger, als sie eigentlich dafür bezahlen können.

Denn Volljährige dürfen sich einen so genannten Dispositions-Kredit ("Dispo") einrichten lassen. Sie dürfen das Konto "überziehen", also mehr Geld abheben, als sie vorher auf das Konto eingezahlt habt. Das Geld leiht euch die Bank dafür - für hohe Zinsen.

Am Mittwoch in der NGZ: Interview Dr. Albert Wunsch

(NGZ)
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