Steinobst mit heilsamer Wirkung

Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus – und der Kleine isst sie alle alle auf." Das überlieferte Fingerspiel für kleine Kinder funktioniert zu allen (Jahres-)Zeiten – aber am besten schmeckt die Pflaume auch dem Kleinen wohl in diesem Tagen. Ob auf dem Kuchen, als Kompott oder einfach aus der Hand – nur süß und saftig muss sie sein. Und wenn der Stein dann noch locker sitzt, ist der Genuss perfekt. Im August und im September ist das in deutschen Gefilden geerntete Obst am leckersten – und so ganz nebenbei unterstützt man beim Essen auch noch die eigene Gesundheit.

Die abführende Wirkung der Pflaume ist hinlänglich bekannt, aber sie kann noch mehr: Mit ihrem Vitamincocktail (B- und C-Vitamine), mit einem optimalen Kalium-Natrium-Verhältnis, mit der Verbindung von Kalzium und Phospor und den Inhaltsstoffen Eisen, Kupfer, Zink stärkt sie Knochen und Immunsystem. Die B-Vitamine stimulieren den Stoffwechsel und helfen dabei, die Nerven zu bewahren. Denn der Pflaume sagt man nach, den Antrieb zu fördern und die Stressfähigkeit zu steigern. Genug Gründe also, um das Steinobst zur Erntezeit täglich auf den Speiseplan zu setzen.

Allerdings hat man in Sachen Pflaume auch die Qual der Wahl. 300 verschiedene Sorten gibt es auf dem Markt, und sie tragen so klingende Namen wie "Königin Viktoria", "Schöne von Löwen" oder ganz schlichte wie "Löhrpflaume" oder "Zimmers Frühzwetschge". Ihre Eigenschaften aufzudröseln , ist schon eine Wissenschaft für sich, denn längst nicht jede Pflaume eignet sich auch für jeden Zweck. Die schlichte Hauszwetschge oder die Pflaume namens Ortenauer zum Beispiel werden als Belag für die Prummetaat empfohlen, haben sie doch vor allem auch den großen Vorteil, sich leicht vom Stein lösen zu lassen. Aus Sicht des Hobbygärtners allerdings gibt es da ein Problem: Sie erliegen gerne dem stärksten Pflaumen-Feind, dem Scharka-Virus, das zum ersten Mal 1917 in Bulgarien beobachtet wurde und anscheinend nicht auszurotten ist. hbm

(NGZ)
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