Schnelles Internet im Rhein-Kreis Neuss Start für kreisweiten Breitbandausbau

Rhein-Kreis Neuss · Das Warten hat ein Ende, es wird gebaut. Das gemeinsame Breitbandprojekt des Rhein-Kreises Neuss, der Kommunen und der Telekom soll bis 2021 abgeschlossen werden. Geplant sind fünf Ausbaustufen. Start war in Dormagen.

 Vorfreude aufs schnelle Internet: Der offizielle Spatenstich für den Glasfaserausbau der Telekom erfolgte in Dormagen-Delhoven.

Vorfreude aufs schnelle Internet: Der offizielle Spatenstich für den Glasfaserausbau der Telekom erfolgte in Dormagen-Delhoven.

Foto: Michael Reuter/Rhein-Kreis Neuss

Es ist ein mehr als nur symbolischer Akt, der zeigt: Das lange Warten hat ein Ende. Mit dem offiziellen Spatenstich haben Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, die Bürgermeister Erik Lierenfeld (Dormagen), Ulrike Nienhaus (Kaarst) und Martin Mertens (Rommerskirchen) mit Vertretern der Telekom den kreisweiten Glasfaser-Ausbau, der mit Bundes- und Landesmitteln gefördert wird, auf den Weg gebracht.

Ab sofort wird gebaut. Das Infrastrukturprojekt nimmt jene Gebiete im Rhein-Kreis in den Fokus, die in Sachen Internet als unterversorgt gelten. Das ist bei einer Internetversorgung von unter 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) der Fall. Von „weißen Flecken“ ist in diesem Zusammenhang die Rede, und diese sollen beseitigt werden. „Für den Breitband-Ausbau haben wir im Rhein-Kreis Neuss eine Fördersumme von 7,9 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung“, erklärt Petrauschke. „Abgeschlossen wird das Gesamt-Projekt im Januar 2021. Dann werden alle förderfähigen Adressen sowie alle Schulen im Kreisgebiet über einen Glasfaseranschluss verfügen können.“

Insgesamt sollen während der Projektphase 93 Kilometer Tiefbaumaßnahmen abgeschlossen, 335 Kilometer Glasfaser verbaut, 101 Netzverteiler gesetzt und 2300 Haushalte und 131 Schulen mit sogenannten FTTH-Anschlüssen versorgt werden. Das Kürzel „FTTH“ steht für „Fiber To The Home“. Ein Breitbandausbau nach diesem Prinzip bedeutet, dass Glasfaser bis in die Wohnung des jeweiligen Anschlussinhabers verlegt wird. Laut Telekom steigt damit das maximale Tempo beim Download auf bis zu ein Gigabit pro Sekunde. Beim Upload sind es bis zu 500 Mbit/s.

Das Glasfaser-Kabel wird sukzessive im Kreisgebiet verlegt. Der Plan dazu steht. „Der Ausbau erfolgt in fünf fest definierten Abschnitten. Im Vorfeld der Bauarbeiten stimmen wir uns mit den Kommunen eng zu den anstehenden Arbeiten ab“, erklärt Marco Lohmeier, Regionalmanager der Deutschen Telekom. Der Ausbauabschnitt 1 umfasst Dormagen und den Korschenbroicher Ortsteil Kleinenbroich, Abschnitt 2 Neuss, Meerbusch, Kaarst und Rommerskirchen, Abschnitt 3 das restliche Korschenbroich und Jüchen, Abschnitt 4 Grevenbroich (ohne Kapellen) und Abschnitt 5 dann Grevenbroich-Kapellen.

In Kaarst sollen die Tiefbauarbeiten – und damit Bauabschnitt 2 – im Herbst 2019 beginnen. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus ist froh, dass es losgeht. „Für Kaarst sind die Maßnahmen des Förderprogramms ein wichtiger Schritt in Richtung flächendeckendes Glasfasernetz“, sagt sie. „Wir wollen unseren Unternehmen, den Bürgern und Bildungseinrichtungen eine zeitgemäße Technik zur Verfügung stellen.“ Das wird auch in den anderen Rathäusern und im Kreishaus so gesehen.

Langfristig soll der Kreis weiter in Sachen Breitbandausbau aufgerüstet werden. Kreisdirektor Dirk Brügge hat unlängst in seiner Halbzeitbilanz nach vier Jahren im Amt betont, dass schnelles Internet eine der größten Zukunftsfragen ist. „An einer flächendeckenden Glasfaser-Versorgung führt kein Weg vorbei“, erklärte Brügge. „Das schließt nicht nur die Bedürfnisse der Wirtschaft ein, eigentlich muss jeder Haushalt ans Glasfasernetz.“

Mit dem Breitbandausbau der Telekom und dem Förderprogramm wird auf dem Weg dorthin eine wichtige Etappe angegangen.

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