Johannes-von-Gott-Haus in Neuss Zwischen Jubiläum und Imker-Premiere

Neuss · Das Johannes-von-Gott-Haus begeht sein 25-jähriges Bestehen. Kurz vor der Jubiläumsfeier wurde eine süße Leckerei erstmals geerntet: das „Augustinus-Gold“.

 Die Bienen am Johannes von Gott Haus sorgten für eine reiche Ernte. Über das erste Augustinus Gold freuen sich die Küchenleiter Holger Böker (l.) und Christian Hauck.

Die Bienen am Johannes von Gott Haus sorgten für eine reiche Ernte. Über das erste Augustinus Gold freuen sich die Küchenleiter Holger Böker (l.) und Christian Hauck.

Foto: St. Augustinus Gruppe

Beste Stimmung beim Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen des Johannes-von-Gott-Hauses in Meertal: Weiße Zelte, bunte Luftballons, zahlreiche Ehrengäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft, Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter der Augustinus-Gruppe bildeten eine fröhliche Gemeinschaft. Elisabeth Jarziniski (87) verfolgte alles gespannt – die 87-jährige Neusserin lebt seit Januar 2021 in der Pflegeeinrichtung und fühlt sich sehr wohl: „Hier bekomme ich Hilfe von allen Seiten“, sagt sie. Die Grundpfeiler dieser Hilfe bilden Menschlichkeit, christliche Nächstenliebe und professionelle Pflege, so der Tenor der diversen Grußworte.

 Bei der Feier des 25-jährigen Bestehens des Johannes-von-Gott-Hauses (v.l.): Elke Bunjes, Susanne Benary, Markus Richter und Schwester Celina.

Bei der Feier des 25-jährigen Bestehens des Johannes-von-Gott-Hauses (v.l.): Elke Bunjes, Susanne Benary, Markus Richter und Schwester Celina.

Foto: Andreas Woitschützke

Markus Richter, Geschäftsführer der Augustinus-Gruppe, erinnerte an die Eröffnung im Juni 1996 und die Erweiterung 2014, so dass nun 120 stationäre Plätze zur Verfügung stehen – die „ungebrochene Beliebtheit“ des Hauses demonstriere die Tatsache, dass freie Plätze kurzfristig Mangelware seien. Richter dankte den 120 Mitarbeitern als „Herz der Einrichtung“ und den vielen Ehrenamtlern für ihren Einsatz. Er beklagte die Belastungen durch erhöhte Bürokratie trotz aufgestocktem Personal. Sein Blick in die Zukunft ist aber aufgrund ständiger Investitionen optimistisch.

Susanne Benary (Grüne) überbrachte als stellvertretende Bürgermeisterin Glückwünsche der Stadt Neuss und betonte die positive Quartiersgestaltung durch die Einrichtung. Spontan ergriffen die beiden Geistlichen das Wort, die zuvor den Gottesdienst gestaltet hatten: Mit einer herzerfrischenden Ansprache bedankte sich die evangelische Pfarrerin Anna Berkholz für diesen „schönen Ort“, den sie seelsorgerisch begleitet hat. Oberpfarrer Andreas Süß von der katholischen Kirche freute sich über die „wunderbare Ökumene“ und war stolz, als Pfarrer den Menschen hier am Ende ihres Lebens beistehen zu können. Jesus Christus im anderen zu erkennen und im Mitmenschen zu begegnen, sei die grundsätzliche Haltung.

Wolfgang Reipen als Vertreter des Fördervereins blickte auf dessen zehnjähriges Bestehen zurück, der das Haus durch diverse Anschaffungen optimiert habe. Als nächstes soll ein Tandemfahrrad angeschafft werden. Einrichtungsleiterin Elke Bunjes dankte allen für die Bewältigung der Herausforderungen während der Corona-Pandemie. Anschließend wurde bei einem Mittagessen entspannt gefeiert.

Dabei wurde auch über eine süße Leckerei geplaudert, die kürzlich erstmals geerntet wurde: Honig. Denn nach monatelanger Arbeit glitt das erste „Augustinus-Gold“ kürzlich langsam und zähflüssig aus der Schleudermaschine in einen großen Bottich. Der Hintergrund: Mehrere Küchenleiter der St.-Augustinus-Gruppe sind unter die Imker gegangen und fördern damit Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Das süße Lebensmittel soll unter anderem in Senioreneinrichtungen eingesetzt, aber auch in kleinen Mengen verkauft werden.

Es summte und brummte den ganzen Sommer über rund um das Johannes-von-Gott-Haus: 120.000 Bienen aus drei großen Wirtschaftsvölkern sammelten Nektar, um die Waben in den Stöcken zu befüllen. Mit dem Ergebnis der ersten Ernte sind Marko Anderson, Leiter der Speisenversorgung der St.-Augustinus-Gruppe, und Holger Böker, Küchenleiter des Johannes-von-Gott-Hauses, mehr als zufrieden: „80 Kilogramm Honig sind großartig. Da hat sich der Aufwand gelohnt“, findet Anderson. Auch der Geschmack überzeuge: „Nicht zu kräftig, nicht zu mild – genau die richtige Mischung, wobei jedes Glas ein Unikat ist“, betont Böker.

Der Geschmack ergibt sich aus den unterschiedlichen Sommerblumen in der Umgebung, und die Waben sind dementsprechend mit verschiedenen Sorten befüllt. Auf die Idee zum Imkern ist der Koch schon vor Corona gekommen: „Bienen haben einen großen ökologischen Nutzen. Als wichtiger Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen haben sie einen unschätzbaren Wert. Zusätzlich kann der Honig vielfältig in unseren Senioreneinrichtungen genutzt werden – besonders zur Vorbeugung von Krankheiten in der Grippesaison.“ 

Wer das erste „Augustinus-Gold“ probieren möchte, kann den Honig im-Johanna-Etienne-Krankenhaus auf der Neusser Furth erwerben. Dort wird er seit 4. Oktober, im Kiosk im Eingangsbereich angeboten.

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