Korschenbroich Kinder lernen Nützliches im Wald und von der Natur

Grevenbroich · Schon früh am Morgen ertönt aus der Fuchshütte am Waldsportplatz von Korschenbroich ein fröhliches Lied: "Und oben auf den Zweigen, spiel'n die Vögel Geigen." So beginnt ein ganz normaler Tag der "Waldgruppe" des Waldkindergartens. Nach dem Singen entscheiden die rund 18 Kinder zwischen drei und sechs Jahren gemeinsam, welches Ziel sie heute haben. Fernab von großen Spielgeräten, Sandkästen und Brettspielen verbringen die Kleinen ihren Tag in der freien Natur am Hoppbruch.

 Die Waldkindergartengruppe aus Korschenbroich ist jeden Tag in der Natur unterwegs: Für Arian, Friedrich und Annika heißt es momentan, die vielen reifen und dunklen Brombeeren von den Büschen zu pflücken.

Die Waldkindergartengruppe aus Korschenbroich ist jeden Tag in der Natur unterwegs: Für Arian, Friedrich und Annika heißt es momentan, die vielen reifen und dunklen Brombeeren von den Büschen zu pflücken.

Foto: Isabella Raupold

"Meine Frau und ich haben uns den Waldkindergarten vorher genau angeschaut und uns dazu entschieden, unseren Sohn Arian (3) hier anzumelden. Er soll viel in der Natur sein und frische Luft schnuppern", betont Familienvater Thomas Baum (34). Und schon steht auch das heutige Ziel fest: Afrika. Nachdem Rucksack, Frühstücksbrot, Karre mit Schaufeln und Eimern gepackt sind, ziehen die Kinder mit den drei Erzieherinnen pünktlich um 9 Uhr los.

"Egal ob die Sonne scheint, es schneit oder regnet - bei jedem Wetter gehen wir in den Wald. Die Kinder lernen schon früh, mit jeder Witterung klarzukommen und in schwierigen Situationen Lösungen zu finden", sagt Erzieherin Ellen Lenzkes (42). Die Großen helfen den kleinen "Frischlingen" in brenzlichen Situationen wie bei einem Wespenangriff oder beim Stich einer Dornenpflanze. "Ich habe keine Angst vor Insekten und kenne fast alle Pflanzen", betont Noah (5), während er den Breitwegerich pflückt und in seinem Rucksack verstaut.

Die oberste Regel lautet immer: Die Hände müssen frei sein. "Stöcke und Pflanzen werden sofort im Rucksack gestopft. Im Wald ist die Verletzungsgefahr hoch, deswegen müssen die Hände der Kinder frei sein, falls sie stürzen sollten", sagt die erfahrene Erzieherin Ingrid Philippsen (55). Im Indianer-Bereich angekommen, werden zuallererst die Hände gewaschen. Anschließend bilden die Kinder einen Kreis und frühstücken zusammen.

Danach dürfen die Kleinen ihre Zeit frei gestalten. Sie buddeln mit entsprechenden Werkzeugen oder spielen fangen. Gegen 12 Uhr beginnt das "Triangelchen" zu läuten. Das ist das Zeichen für den Aufbruch. Auf dem Rückweg sehen die Kinder häufig Jogger, Spaziergänger und Hunde, doch da sie hundeerfahren und kommunikativ sind, haben sie keine Scheu. Wieder an der Fuchshütte angekommen, wird die Hälfte der insgesamt 18 Kinder auch schon von ihren Eltern abgeholt.

Die andere Hälfte darf noch zum Mittagessen in der Kita bleiben. Gözde Macit

(NGZ)
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