Lukaskrankenhaus Auszubildende leiten Kinderklinik-Station

Neuss · Die Abkürzung klingt zunächst einmal bürokratisch, doch hinter "SLES" verbirgt sich eine durchaus spannende Aktion. Das Kürzel steht für "Schüler leiten eine Station" und umschreibt das Wagnis für Auszubildende der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, kurz vor dem Examen die Verantwortung für eine Station zu tragen.

 Philipp Alexander Pernikoff (l.) zeigt diesem jungen Patienten, wie es ist, den Herzschlag abzuhören.

Philipp Alexander Pernikoff (l.) zeigt diesem jungen Patienten, wie es ist, den Herzschlag abzuhören.

Foto: Lukaskrankenhaus

Im Lukaskrankenhaus ist das gerade zum zweiten Mal - erfolgreich - geschehen. Auf der K10 der Kinderklinik hat dabei ein 21-köpfiges Team um Caroline Dietrich, die in die Rolle der Stationsleiterin schlüpfte, die Regie übernommen. Die jungen Fachkräfte haben ihre dreijährige Ausbildung fast beendet, und doch haben einige der angehenden Schwestern und Pfleger "SLES" mit gemischten Gefühlen begonnen. Jetzt, drei Wochen später, fällt das Fazit allerdings fast durchweg positiv aus. Das Team hat bestens funktioniert, betonen zum Beispiel Merve Edem und Lisa Dyllus. Sie konnten sich aufeinander verlassen, auch in schwierigen Situationen. "Wer hätte gedacht, dass so viel hinter dem Stationsalltag steckt", sagt Fatma Otumak. Positiv überrascht war Sina Polski, dass die Eltern so viel Verständnis zeigten. Schwierig, erklärt Lena Dahmen, sei vor allem gewesen, den "Rundum-Blick" zu behalten. Viel war zu bedenken und zu behalten, zu organisieren, dokumentieren und vor allem: zu entscheiden. Allein gelassen wurde die Gruppe nicht, natürlich stand das examinierte Pflegeteam der Station im Hintergrund bereit.

 Sina Polski (l.) und Fatma Otumak haben sichtlich Spaß an dem Projekt, das die Nachwuchskräfte fit für den Berufsalltag macht.

Sina Polski (l.) und Fatma Otumak haben sichtlich Spaß an dem Projekt, das die Nachwuchskräfte fit für den Berufsalltag macht.

Foto: Lukaskrankenhaus

Als hervorragende Vorbereitung auf das Examen wie auch den späteren Stationsalltag sehen alle Beteiligten die Aktion. Derzeit wird überlegt, "SLES" auch für den nächsten Ausbildungsjahrgang wieder anzubieten. Alice Hüting, die "echte" Stationsleiterin, hat das Angebot jetzt zum zweiten Mal begleitet und sieht einen positiven Mehrwert. "Das ist schon ein tolles Projekt. Die Schüler haben deutlich an Routine und Sicherheit gewonnen", betont Hüting. Der nächste Jahrgang darf sich also im Grunde schon auf SLES freuen.

(NGZ)
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