Fußball Zwei Tore als Geburtagsgeschenk

Glehn · Für Lucas Püllen war der Glehner Heimsieg gegen Hackenbroich in der Kreisliga A ganz besonders. Der Defensivallrounder schoss an seinem Ehrentag zwei Tore, eines davon aus großer Distanz.

 Lucas Püllen ist mit dem SV Glehn in der Erfolgsspur.

Lucas Püllen ist mit dem SV Glehn in der Erfolgsspur.

Foto: FuPa

Dass es bei einem 7:0-Sieg viele Väter des Erfolgs gibt, bringt das Ergebnis mit sich. Doch bei dem Heimdreier des SV Glehn in der Fußball-Kreisliga A gegen den TuS Hackenbroich stach ein Spieler besonders hervor. Dabei war Lucas Püllen nicht mal der beste Torschütze. Das war Tobias Böhme mit einem Dreierpack. Doch für den Stürmer gehört das Toreschießen zum Stellenprofil. Das ist beim Defensivallrounder Lucas Püllen anders. Dennoch traf er zweimal und beschenkte sich damit zum 26. Geburtstag selbst.

„Der Trainer hat mir vor dem Spiel gesagt, dass er mich gegenüber der Presse als den besten Spieler herausstellen würde, wenn wir gewinnen und zu null spielen. So ist es dann zum Glück auch gekommen“, erklärt Lucas Püllen. Die Ansage des neuen Trainers Björn Feldberg war dann sogar so beflügelnd, dass Püllen als rechter Außenverteidiger seine Freiheiten gegen eher schwache Hackenbroicher nutzte, um sich auch ins Offensivspiel einzuschalten. Das erste Mal traf er in der 20. Minute nach einer Ecke per Kopf zum 3:0. Nach dem Seitenwechsel war das Selbstvertrauen dann so groß, dass der 26-Jährige aus rund 30 Metern einfach mal abzog. Und obwohl Püllen von sich selbst sagt, dass er nicht über die beste Schusstechnik verfügt, schlug der Ball zum 7:0-Endstand ein. „Dass der reingegangen ist, lag aber auch am Torwart. Den hätten die meisten gehalten“, meint er mit Blick auf den Schlussmann der Hackenbroicher. Zu diesem Zeitpunkt stand bei den Gästen nämlich der inzwischen 50 Jahre alte Torwarttrainer Sigmund Juranek für den ausgewechselten Jonas Schenk zwischen den Pfosten.

Dass Püllen sich für den vermeintlichen Kunstschuss nicht feiern lässt, untermauert die Aussage von Norbert Jurczyk, Co-Trainer und Vereinsvorsitzender des SV Glehn: „Wie sind froh, dass Lucas sich uns angeschlossen hat. Er ist sportlich wie menschlich eine Bereicherung für den Verein.“ Dass Lucas Püllen den Weg nach Glehn gefunden hat, ist in der Tat keine Selbstverständlichkeit. Denn das Fußballspielen gelernt hat er beim SC Schiefbahn, wo er nach der Jugend auch einige Jahre für die Senioren kickte und sogar etliche Spiele in der Bezirksliga absolvierte. Doch als er dann mit einem Trainer sportlich nicht auf einer Wellenlänge lag, entschloss er sich, im Winter 2018 zusammen mit Devrim Celik nach Glehn zu gehen. Immerhin spielte dort schon Celiks Cousin Eren Otlu und wusste nur Gutes zu berichten.

Zunächst wurde der Aufstieg in die A-Liga knapp verpasst, doch ein Jahr später klappte es. Dort ist jetzt eine Saison ohne Abstiegssorgen das Ziel. Nach zwei Auftaktniederlage brachte ein 2:1-Heimsieg gegen den VfR Neuss die Wende. Es folgten ein 5:0 gegen Kaarst und das Schützenfest gegen Hackenbroich. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Püllen. Die Chancen stehen also gut, dass er auch noch Kreisliga A spielt, wenn der 27. Geburtstag ansteht.

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