Aber auch wenn die Viersener das Spiel für sich entscheiden sollten, könnten sie demnächst ihre Tabellenführung am Grünen Tisch verlieren. Landesliga-Gruppenleiter Hans-Peter Müllers bestätigte am Donerstag, dass der VfL Tönisberg Protest gegen die Wertung seines Spiels (2:5) gegen den 1. FC eingelegt hat. Der Grund: Die Viersener hatten in Michael Stockschläger einen Spieler eingesetzt, der angeblich nicht spielberechtigt war. Müllers: "Über die Wertung des Spiels wird die Verbandsspruchkammer entscheiden." Doch von einer Niederlage geht SCK-Trainer Michael Habermann sowieso nicht aus: "Ich habe mir Viersen gegen Tönisberg angesehen und bin der Meinung, dass wir eine gute Siegchance haben."

Er legt die Stärken der Hausherren als Schwächen aus. Der Verbandsliga-Absteiger hat eine sehr athletische und konditionell starke Mannschaft, die mit langen Bällen auf ihre schnellen Spitzen agiert. "Das liegt uns, weil meine Spieler quirliger und technisch stärker sind." Zum Verfolgerduell empfängt der TuS Grevenbroich den 1. FC Kleve. Und die beiden Meisterschaftsfavoriten teilen ein Schicksal: Bisher ist spielerisch noch viel Sand im Getriebe. Deswegen meint TuS-Libero Jörg Gartz auch: "Wir müssen endlich mal Fußball spielen." Allerdings gegen Kleve nicht zu offensiv, denn die bisherigen Spieltage haben gezeigt, dass sich der Gast gegen zurückhaltend agierende Teams immens schwer tut. "Wir müssen eng am Mann sein, und dürfen Kleve nicht ins Spiel kommen lassen."

Weiterhin verzichten muss der TuS auf Torwart Kevin Ach. Mit einer anderen Mannschaft als bei der blamablen 0:1-Niederlage gegen Anadolu Krefeld will der VfR Neuss am Sonntag beim Tabellensiebten SV Sonsbeck auflaufen. "Auf der Mannschaftssitzung am Dienstagabend haben wir mit den Spielern ein ausführliches Gespräch geführt und noch einmal klar gemacht, dass man sich so nicht präsentieren kann", so VfR-Präsident Thomas Perlick. Der ein oder andere Spieler wird sich fragen müssen, ob sein Stammplatz noch sicher ist. "Wir wollen drei Punkte in Sonsbeck holen", hofft Perlick nun auf den ersten Saisonsieg. Auch der 1. FC Grevenbroich-Süd will sich im Auswärtsspiel am Sonntag beim Tabellenachten SV Straelen II anders präsentieren als noch bei der 2:6-Niederlage in der Vorwoche gegen Viersen. "Da haben die Spieler zu viel Respekt vor dem Gegner gehabt", ärgerte sich Süd-Coach Herbert Clemens.

Auch Straelen zählt für den Grevenbroicher Coach zu den stärkeren Mannschaften in der Landesliga. Personell hat sich die Lage beim Aufsteiger, der weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis in der Landesliga wartet, entspannt, denn Peter Ahrweiler, Pero Poropatic und Thomas Palmowski können wieder mit dabei sein. Kann sich der TSV Bayer Dormagen in der Spitzengruppe festsetzen? Dafür ist ein Sieg am Sonntag im heimischen Höhenberg-Stadion vonnöten. Und das wird nicht einfach, denn mit dem 1. FC Mönchengladbach gastiert ein Team in Dormagen, das ebenfalls oben ein Wörtchen mitreden möchte. "Das ist eine spielerisch gute Mannschaft", weiß Trainer Jörg Ferber, "vielleicht kommt uns da ja entgegen." Er kann dem Spiel beruhigt entgegen blicken, denn auch die Abwehr, bislang das Sorgenkind, hat beim 3:0-Sieg gegen Sonsbeck gezeigt, dass sie sicher stehen kann. Es fehlen weiterhin der verletzte Dirk Baldauf und die beiden Gesperrten Christian Bergmayer und David Villa. -ben/-reno