Korschenbroich Zwei Lüttenglehner radeln nach Rom

Korschenbroich · Gerhard Schumacher und Norbert Dyckers haben sich mit ihren Fahrrädern auf den Weg in die Heilige Stadt gemacht. 1800 Kilometer legten sie im Sattel zurück. Die zum Teil beschwerliche Tour überstanden beide ohne Schrammen.

 Der Gotthardpass (l.) war die anstrengendste Etappe auf dem Weg nach Rom, den Norbert Dyckers und Gerhard Schumacher auf dem Rad zurücklegten.

Der Gotthardpass (l.) war die anstrengendste Etappe auf dem Weg nach Rom, den Norbert Dyckers und Gerhard Schumacher auf dem Rad zurücklegten.

Foto: ON

Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom. Aber auch viele Verkehrsmittel. Gerhard Schumacher und Norbert Dyckers aus Lüttenglehn trafen diesbezüglich eine ungewöhnliche Wahl: Sie radelten in die Heilige Stadt, nahmen sich dafür rund zwei Wochen Zeit. Die Rückreise erfolgte dann ganz konventionell per Flugzeug.

Der Gotthardpass (l.) war die anstrengendste Etappe auf dem Weg nach Rom, den Norbert Dyckers und Gerhard Schumacher auf dem Rad zurücklegten.

Der Gotthardpass (l.) war die anstrengendste Etappe auf dem Weg nach Rom, den Norbert Dyckers und Gerhard Schumacher auf dem Rad zurücklegten.

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"Die Römer waren in Neuss, wir haben ihnen jetzt einen kleinen Gegenbesuch abgestattet", sagt Gerhard Schumacher und lacht. Der 56-Jährige Logistik-Fachmann hat seit Jahren ziemlich stramme Waden. Vor 19 Jahren radelte er mit seinem Sohn – der war damals 13 – nach Dänemark. Er entdeckte später Berlin mit dem Drahtesel und unternahm weitere große Touren. Sein Handicap jetzt: Er war vor einem Jahr am Herzen operiert worden.

Norbert Dyckers (44) gesteht: "Ich war bis zu unserer Idee, nach Rom zu radeln, nie mehr als 20 Kilometer am Stück geradelt." Bevor es losging, trainierte er regelmäßig, legte jeden dritten Tag 60 Kilometer zurück. Um es vorweg zu nehmen: Außer, dass Dyckers den Ausweis zu Hause vergessen hatte, der ihm seine Familie zu Bekannten nach Basel nachschickte, lief die Tour ohne böse Überraschungen ab.

Die beiden Lüttenglehner legten einen Blitzstart hin, schafften am ersten Tag locker 180 Kilometer. Aber so gemütlich sollte es nicht weitergehen – die Alpenüberquerung hatte es in sich. "Die letzten hundert Meter auf dem Gotthard-pass haben wir die Räder geschoben", gibt Gerhard Schumacher zu. Von der Eiseskälte in 2100 Metern Höhe ging es bald durch die Po-Ebene und durch die Toscana, wo 30 Grad Hitze herrschten.

"Immer rauf und runter": Das ist die prägende Erinnerung der Radler an das Apennin-Gebirge, das ihnen konditionell ebenfalls einiges abverlangte. Woran sie sich gewöhnen mussten: "In Italien ist der Radfahrweg 15 Zentimeter breit - gemeint ist der weiße Randstreifen", erinnert sich Norbert Dyckers, von Beruf Landwirt. Ihre Erfahrung als Radfahrer: Nur nicht ängstlich sein, sich nicht von den hupenden Italiener irritieren lassen.

In Rom angekommen, warfen sie kein Geld in den Trevi-Brunnen: "Wir kommen auch ohne dieses Ritual wieder", sind sich die beiden sicher. Wenn auch nicht mit dem Rad. Das ließen sie, in Rom angekommen, stehen, bevor es mit dem Flugzeug nach Hause ging.

Die beiden Lüttenglehner legte rund 1800 Kilometer mit dem Rad zurück. Sie brauchten 15 Tage bis zum Ziel und brachten es im Sattel auf ein Durchschnitts-Tempo von 17 Kilometern von Stunde.

(NGZ)
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