Korschenbroich Zu wenig Anmeldungen: Aus für Sekundarschule

Korschenbroich · 50 statt 75 Anmeldungen: Die Einführung der Sekundarschule ist gescheitert. Haupt- und Realschule werden fortgesetzt.

 Bürgermeister Heinz Josef Dick und Schulamtsleiterin Michaele Messmann wollten die Räume der Realschule für die neue Schule nutzen.

Bürgermeister Heinz Josef Dick und Schulamtsleiterin Michaele Messmann wollten die Räume der Realschule für die neue Schule nutzen.

Foto: Reichartz/Berns

Von einem "Horrorszenario" hatte Hauptschulleiter Dieter Roland im vergangenen Jahr im Bildungsausschuss gesprochen. "Kommt es nicht zu einer eindeutigen Entscheidung, werden wir jedes Jahr zittern müssen, ob wir genügend Neuanmeldungen haben." Das Horrorszenario ist eingetreten: Lediglich 50 Eltern meldeten ihre Kinder für die geplante Sekundarschule (Seko) an. Erforderlich wären 75 Anmeldungen gewesen. Damit wird es keine Seko in Korschenbroich geben, Real- und Hauptschule werden fortgeführt. "Die Bürger haben entschieden, dass sie keine neue Sekundarschule haben möchten", erklärt Bürgermeister Heinz Josef Dick. "Nun treiben wir mit aller Kraft die Weiterführung der Real- und Hauptschule voran, um den Elternwillen umzusetzen." Die zu niedrige Zahl der Anmeldungen wertet der Verwaltungschef als "ein klares Votum für die Weiterführung des bisherigen Schulsystems".

 Bürgermeister Heinz Josef Dick und Schulamtsleiterin Michaele Messmann wollten die Räume der Realschule für die neue Schule nutzen.

Bürgermeister Heinz Josef Dick und Schulamtsleiterin Michaele Messmann wollten die Räume der Realschule für die neue Schule nutzen.

Foto: Reichartz/Berns

Insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung hatte sich Dick für die Seko stark gemacht. Im vergangenen Jahr konnte die Hauptschule beinahe keine Eingangsklasse bilden. Erst im letzten Moment fanden sich ausreichend Schüler. Auch die sinkende Geburtenzahl führte Dick als Argument für die Seko an. Noch Ende September hatte die Stadt mitgeteilt, dass ein Drittel der eingeladenen Eltern die Informationsabende besucht habe. Die Eltern von 885 Schülern hätten den Fragebogen beantwortet. "Hochgerechnet haben wir in jedem der drei Jahrgänge eine Eltern-Zustimmung zur Einleitung eines Anmeldeverfahrens für die Sekundarschule", so Dick damals. Sowohl er als auch Schulamtsleiterin Michaele Messmann sprachen von einer "guten Grundlage". Die Genehmigung aus Düsseldorf galt als sicher.

Und doch war auch immer wieder Kritik geäußert worden. Eltern befürchteten, "dass die Schwächeren auf der Strecke bleiben", dass "die Leistungsspanne zu groß" sei. Andere bezweifelten, dass die Klassen tatsächlich nur aus 25 Schülern bestehen würden oder dass die Stadt für eine vernünftige Umsetzung über ausreichend Geld verfüge.

Vom 23. Februar bis zum 2. März können Eltern jetzt ihre Kinder für die Hauptschule anmelden. Dies ist samstags von 9 bis 13 Uhr und werktags von 9 bis 12 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr möglich (Telefon 02161 648585). Am Samstag, 23. Februar, 9 bis 13 Uhr, empfängt die Hauptschule zu einem Tag der offenen Tür. Vom 23. Februar bis zum 26. Februar nimmt auch die Realschule Anmeldungen an. Dort ist das Sekretariat am Samstag von 9 bis 13 Uhr und werktags von 9 bis 13 Uhr geöffnet (Telefon 02161 673792).

(NGZ)
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