Korschenbroich Zahl der Verletzten sank deutlich

Korschenbroich · Weniger Verletzte auf den Straßen Korschenbroichs bei nur geringfügig gestiegenen Unfallzahlen: Rolf Offermanns , Leiter der Polizeiwache in Korschenbroich, kann bei der Verkehrsunfallstatistik auf ein positives Jahr 2007 zurückblicken.

 Auch wenn sich wie im Vorjahr die meisten Unfälle innerorts ereignet haben, gehören die Landesstraße 381 - wie hier in der vergangenen Woche - und die B 230 aufgrund erhöhter Geschwindigkeiten immer wieder zu den Unfallorten. D. Staniek

Auch wenn sich wie im Vorjahr die meisten Unfälle innerorts ereignet haben, gehören die Landesstraße 381 - wie hier in der vergangenen Woche - und die B 230 aufgrund erhöhter Geschwindigkeiten immer wieder zu den Unfallorten. D. Staniek

Foto: NGZ

Korschenbroich Die Zahl der Verkehrsunfälle im Korschenbroicher Stadtgebiet ist im Vergleich zu 2006 angestiegen. "Um 7,9 Prozent", erklärt dann auch Wachleiter Rolf Offermanns im Gespräch mit der NGZ.

Allerdings gibt er auch gleich Entwarnung. "Das ist das Schicksal der kleinen Zahlen." Was Offermanns damit meint erschließt sich bei einem Blick in die Unfallstatistik für das Jahr 2007: Insgesamt verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 247 meldepflichtige Verkehrsunfälle - das sind exakt 18 mehr als im Jahr 2006.

Offermanns will das Ergebnis nicht beschönigen, erklärt aber mit Nachdruck: "Dieser Anstieg ist nicht wirklich besorgniserregend, zumal die Zahl von 247 alle meldepflichtigen Unfälle einschließt." Diese Kategorie umfasst - laut Offermanns - Unfälle mit Toten, mit Verletzten, mit Fahrerflucht, mit Alkohol- und Medikamentenmissbrauch und mit schwerem Sachschaden.

Für ihn ist wesentlich: "Die Zahl der Verletzten konnte in 2007 um elf Fälle und damit um 11,3 Prozent reduziert werden. Zehn Personen wurden dabei leicht und eine Person schwer verletzt", geht Rolf Offermanns bei der Statistikauswertung ins Detail.

In diesem Zusammenhang rückt der Ordnungshüter nochmals die Gurtpflicht in den Blick der Verkehrsteilnehmer: "Wer angegurtet fährt, kann oftmals schwerste Verletzungen verhindern."

Was dem für die Stadt Korschenbroich zuständigen Polizeihauptkommissar allerdings ganz und gar nicht gefällt: Im vergangenen Jahr verloren in seinem Verantwortungsbereich zwei Menschen im Straßenverkehr ihr Leben.

"Bei beiden Unfällen waren Fahrradfahrer betroffen", erinnert der Wachleiter an den tödlichen Verkehrsunfall auf der Landesstraße 381, wo ein Radfahrer die L 381 zu überqueren versuchte und von einem Auto erfasst wurde.

Der andere tödliche Unfall ereignete sich ebenfalls auf der L 381, allerdings im Stadtbereich von Sandkuhle/Mühlenstraße und Rochusstraße. In diesem Fall waren sowohl der Fahrradfahrer als auch der Autofahrer bei Grün-Licht losgefahren, ruft Offermanns die besondere Tragik nochmals in Erinnerung.

Das Thema Alkohol am Steuer spielt in Korschenbroich - aus Sicht des Wachleiters - keine wirklich bedeutende Rolle. Wurden in 2006 elf Unfälle mit Alkohol registriert, waren es im Vorjahr zwölf Unfälle. Einen deutlichen Rückgang gibt's beim Abbiegen mit Wendemanöver.

Hier weist die Statistik ein Minus von acht Vorgängen auf. Damit hat sich die Zahl von 36 auf 28 Unfälle reduziert. Ebenso erfreulich stuft Offermanns die Rubrik "falsches Verhalten von Fußgängern" ein: "Hier müssen wir nur noch zwei und keine sieben Vorkommnisse mehr wie im Jahr 2006 beklagen."

Mit einer Begründung für den positiven Trend tut sich Offermanns im Einzelnen etwas schwer, meint aber allgemein: "Die Menschen scheinen umsichtiger geworden zu sein." Warum bei einem Unfall mit Fußgängern in der Regel Rad- und keine Autofahrer beteiligt sind, kann er sich trotz langjähriger Diensterfahrung nicht erklären.

Die positive Bilanz führt Offermanns unter anderem auch auf die regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen zurück. "Die Polizei kontrolliert an Unfallschwerpunkten und schützenswürdigen Zonen.

Die sind uns vom Innenminister vorgeschrieben." Und weiter merkt er an: "Für Radarkontrollen gibt es für uns sicherlich lukrativere Stellen, aber die sind für uns tabu, wenn es keinen objektiven Grund für eine Geschwindigkeitskontrolle gibt."

(NGZ)
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