Fechten Wo sich die künftige Welt-Elite auf der Planche trifft

Neuss · Heute in einer Woche feiert das Dormagener Säbel-Weltcupturnier Jubiläum. Große Namen prägen die Siegerchronik.

Dormagen Aldo Montano hat es getan, Aaron Szilagyi ebenso. Und dass die aktuellen Mannschafts-Weltmeister Nicolas Limbach, MaxHartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo über mehrere Jahre hinweg das Turniergeschehen bestimmten, versteht sich beinahe von selbst.

Das Junioren-Weltcupturnier im Säbelfechten um den "Preis der Chemiestadt", das heute in einer Woche (6. Dezember, ab 9.45 Uhr, Finalgefechte ab 18.30 Uhr) im TSV-Bayer-Sportcenter seine 40. Auflage erlebt, ist nicht nur das weltweit größte seiner Art. Es ist seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhundert auch immer ein Treffpunkt der (künftigen) Weltelite gewesen.

Ein Blick in die Siegerliste der vergangenen 39 Auflagen reicht aus, um das zu erkennen. 1997 belegte ein gewisser Aldo Montano den dritten Platz - sieben Jahre später feierte der inzwischen 36 Jahre alte Italiener mit dem Olympiasieg in Athen seinen größten Triumph. Dass der Weltmeister von 2011 noch lange nicht zum alten Eisen gehört, bewies er am vergangenen Wochenende, als er beim Weltcup-Auftakt in Budapest Rang drei belegte - und sich im Viertelfinale mit 15:9 gegen den Dormagener Richard Hübers durchsetzte. Der wiederum setzte sich 2010 auf seiner "Heimatplanche" durch und musste sich zwei Jahre später erst im Finale dem Russen Kamil Ibragimov geschlagen geben.

In Montanos Fußstapfen trat Aron Szilagyi. Und das nicht nur in Dormagen, wo der Ungar 2006 im Finale siegreich blieb, sondern auch bei den Olympischen Spielen sechs Jahre später in London, bei denen er im Einzelwettbewerb triumphierte. Das taten die Dormagener Säbelfechter Anfang August bei den Weltmeisterschaften im russischen Kazan mit dem überraschenden Titelgewinn im Teamwettbewerb. Alle vier aus dem Gold-Quartett haben sich beim Heim-Weltcup auch schon in die Medaillenränge gekämpft. Allen voran Nicolas Limbach, dessen Plätze eins (2003) und zwei mal drei (2002, 2004) bislang unerreicht sind. Max Hartung wurde 2007 Zweiter, zwei Jahre später siegte Benedikt Wagner, Matyas Szabo wurde Dritter. Inzwischen dem Junioren-Alter entwachsen, halten sie trotzdem dem Weltcup-Turnier die Treue - Limbach und Wagner werden am kommenden Samstag die Finalgefechte fachkundig und unterhaltsam kommentieren.

"Wir sind stolz darauf, dass sich die Junioren-Elite Jahr für Jahr in Dormagen trifft", sagt TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald, der von einer neuen Rekordbeteiligung ausgeht: "Wir werden in diesem Jahr noch mehr Teilnehmer haben als 2013" - da waren es bereits 291 Fechterinnen und Fechter. Wobei der "Preis der Chemiestadt" der einzige Junioren-Weltcup ist, bei dem Männer und Frauen gleichzeitig um Punkte kämpfen. In diesem Jahr wird das Turnier noch einmal aufgewertet, indem am Sonntag ab 10 Uhr erstmals ein Team-Wettbewerb der Damen ausgefochten wird. "Das ist für uns als Abteilung natürlich in jedem Jahr eine logistische und organisatorische Herausforderung", sagt Kawald, "wir sind froh, dass wir so viele freiwillige Helfer haben und das Projekt mit Hilfe der gesamten Abteilung in Eigenregie stemmen können." Wenn dann dabei künftige Olympiasieger auf der Planche stehen, macht allen das Ganze sicher noch mehr Spaß.

Info Junioren-Weltcupturnier des TSV Bayer Dormagen, Samstag ab 9.45 Uhr, Finale ab 18.30 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter, Eintritt 3 Euro

(NGZ)
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