Zweitliga-Handballer aus Dormagen WM-Traum für die Hüter-Brüder geplatzt
Dormagen · Nach etlichen positiven Corona-Fällen im Team entschieden sich die USA, ihre Teilnahme an dem Handballspektakel in Ägypten abzusagen. Dormagens Spieler Patrick Hüter ist schon wieder zurück.
Am Dienstagnachmittag waren die Verantwortlichen der US-amerikanischen Nationalmannschaft noch fest entschlossen, wenigstens ein Rumpfteam zur Handball-Weltmeisterschaft nach Ägypten zu schicken, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Telefonat mit dem Handball-Weltverband (IHF) fiel die Entscheidung der Amerikaner, schweren Herzens wegen zahlreicher Corona-Fälle im Kader auf eine Teilnahme zu verzichten. Dafür rückt die Schweiz nach. Damit ist auch der WM-Traum der Brüder Patrick und Ian Hüter geplatzt, die in der 2. Bundesliga für den TSV Bayer Dormagen auflaufen.
„Ich bin natürlich riesig enttäuscht. Aber ich glaube, ich kann das alles ganz gut einschätzen und verstehe die Entscheidung auch“, meinte Patrick Hüter, nachdem er schon am Mittwochvormittag mit dem Flugzeug aus dem Trainingslager der USA in Dänemark nach Frankfurt geflogen war und im Zug nach Neuss saß. Allerdings ohne seinen jüngeren Bruder Ian, der noch in einem Sporthotel in Dänemark ausharren musste, weil das Ergebnis eines Tests nicht klar zuzuordnen war und er erneut getestet werden musste. „Ihm geht es gut“, sagte Patrick Hüter. Angedeutet hatte sich die Misere schon am vergangenen Samstag, als es laut Hüter im Umfeld des Betreuerteams einen positiven Corona-Test gegeben habe. Daraufhin habe die Teamleitung entschieden, auf das für Sonntag angesetzte Vorbereitungsspiel gegen eine dänische Mannschaft zu verzichten.
Schnelltests am Montag seien dann zunächst durch die Bank negativ ausgefallen, erst weitere PCR-Tests am Abend hätten dann am Dienstag die positiven Ergebnisse zutage gefördert. Wie viele es letztlich waren, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Auf jeden Fall waren zehn Spieler darunter und auch der schwedische Auswahltrainer Robert Hedin. Patrick Hüter hat sich nach seiner Ankunft in Neuss direkt noch mal testen lassen und hält sich fünf Tage daheim in Quarantäne auf, um auf Nummer sicher zu gehen. Erst wenn dann ein weiterer Test negativ ausfällt, kehrt er ins Mannschaftstraining zurück, das die Dormagener am Donnerstag wieder aufnehmen.
„Mir tut es leid für die beiden Jungs, weil ich weiß, wie hart sie dafür gearbeitet haben, um bei der WM dabei zu sein““, meinte Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV-Handballer, mit Blick auf die Hüter-Brüder. Während die beiden also vorerst noch fehlen, wird der Tscheche Jakub Sterba schon wieder eingreifen können. Er hatte seine WM-Teilnahme schon freiwillig abgesagt, bevor die Tschechen ebenfalls wegen zu vieler Corona-Fälle im Kader ihren WM-Verzicht erklärten. Damit ist Kreisläufer Antonio Juric der letzte verbliebene Spieler aus Dormagen, der eine Chance auf einen WM-Einsatz hat. Mit Österreich trifft er am Donnerstagabend in Ägypten auf die Schweiz. Also jenes Team, das den Platz der USA eingenommen hat.