Handball "Wir haben keine Angst vor der Ersten Liga"

Handball · Hade Schmitz, Trainer des Bergischen HC, vor dem Spitzenspiel in Korschenbroich

Mit dem TSV Bayer Dormagen feierte er als Finalist im EHF-Europapokal und im DHB-Pokal (beides 1993) die größten Erfolge der Vereinsgeschichte, mit dem Bergischen HC steht Hade Schmitz (63) dicht vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Mit einem Sieg beim TV Korschenbroich könnte ein wichtiger Schritt dazu erfolgen. Die NGZ sprach mit dem BHC-Trainer.

Herr Schmitz, ist die Partie das schwerste Spiel Ihres Restprogramms?

Hade Schmitz Die Spiele in Neuhausen und Aue sind ähnlich schwer. Allerdings kommt hier noch hinzu, dass es ein Nachbarduell ist – und dass der TVK eine Mannschaft ist, die uns nicht unbedingt liegt.

Ein Sieg wäre angesichts des Hüttenberger Punktverlustes in der Waldsporthalle ein wesentlicher Schritt Richtung Bundesliga.

Schmitz Ein ganz wesentlicher für uns. Aber ich denke, es bleibt bis zum Saisonende eng. Wobei mich überrascht, dass es nur noch ein Zweikampf ist, ich hatte die Düsseldorfer länger oben erwartet.

Ihr Kollege Khalid Khan sagt, der BHC stehe zu Recht an der Tabellenspitze. Teilen Sie seine Meinung?

Schmitz Wir sind sicher die stabilste Mannschaft. Wir haben uns gegenüber der Hinrunde stabilisiert, die jungen Spieler wie Pekeler und Quade haben einen Riesenschritt gemacht. Wir hatten allerdings auch wenig Probleme mit Verletzungen.

Sind Sie für die Erste Liga gerüstet?

Schmitz Ich denke, ja. Wir müssen in diesem Fall noch ein, zwei fertige Spieler verpflichten, aber so wie mir unser Geschäftsführer versichert hat, sollte das finanziell kein Problem sein, weil unser Etat im Falle eines Aufstiegs um einiges aufgestockt wird. Der BHC hat keine Angst vor der Ersten Liga – und ich auch nicht.

Der BHC wäre dann der einzige Klub, der in der Region noch Spitzenhandball anbieten würde.

Schmitz Das ist eine traurige Entwicklung, vor allem, was in Dormagen passiert. Schließlich ist Dormagen ein Traditionsverein und dort wird super Nachwuchsarbeit betrieben. Vor diesem Hintergrund kann ich überhaupt nicht verstehen, warum Bayer sich zurückgezogen hat. Ein Konzern, der Milliardengewinne macht, kann sich doch wohl leisten, eine oder zwei Millionen Euro in den Handball zu stecken. Bei allem Respekt vor den Bemühungen, ich glaube nicht, dass es gelingen wird, in Dormagen etwas ohne Bayer auf die Beine zu stellen. Wenn man sich jahrzehntelang auf einen Hauptsponsor verlassen hat, ist das ein schwieriger und langwieriger Prozess.

Volker Koch führte das Gespräch

(NGZ)
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