Lokalsport Winter-Renntage in Neuss sind bis in den März gesichert

Neuss · Galoppsaison am Hessentor startet am Dienstag mit neuen Wettkassen und Wettscheinen.

 So sieht der neue Wettschein für Galopprennen aus.

So sieht der neue Wettschein für Galopprennen aus.

Foto: A. Woitschützke

Wenn es im deutschen Galopprennsport etwas extrem Beständiges gibt, dann sind es die Gerüchte über ein Ende der oftmals Besucher-armen Winter-Rennen in Dortmund und Neuss. Die erschwerend für guten Besuch jetzt nicht mehr an Wochenenden, sondern bevorzugt an Dienstagabenden stattfinden.

Diese "gute Tradition" der Gerüchte hielt sich auch beim Jahreswechsel 2015/2016, wie stets vor allem in den von solchen Themen inhaltsreichen Internet-Foren, aber auch das Fachblatt Sport-Welt kam in seinem 130. Jahrgang nicht an diesem Problem vorbei.

Fest steht: die Rennen in Dortmund (bis 15.März) und in Neuss bis zum 10.März sind gesichert. Für die Termine im letzten Quartal ab dem 11.November in Neuss muss noch verhandelt werden. Dazu auf NGZ-Anfrage Jan Antony Vogel, der Chefmanger des deutschen Galopprennsports und Präsident des Neusser Reiter-und Rennvereins: "Die Verhandlungen mit German Tote als dem Partner für die Finanzierung der Winter-Rennen zögerten sich hinaus. Das war früher einfacher, weil als Gesprächspartner nur der Geschäftsführer von German Tote nötig war. Aber nach den Veränderungen in den Besitzverhältnissen durch die Mehrheitsbeteiligung des französischen Unternehmens PMU musste natürlich auch von dort das Einverständnis vorliegen."

 Peter Ritters, der 2. Vorsitzende des Neusser Reiter- und Rennvereins, mit den neuen Wettscheinen, die am Dienstag erstmals zum Einsatz kommen.

Peter Ritters, der 2. Vorsitzende des Neusser Reiter- und Rennvereins, mit den neuen Wettscheinen, die am Dienstag erstmals zum Einsatz kommen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Winter-Rennen werden live nach Frankreich übertragen, von den dort erzielten Wetterträgen werden sie finanziert, abgerechnet wird das über die German Tote-Gesellschaft mit ihrem Sitz in Neustadt am Rübenberge bei Hannover, der Heimat des Geschäftsführer Riko Luiking.

Vogel: "Derzeit werden dort Umsätze bei nur sieben Rennen von rund 1,5 Millionen Euro erzielt. Leider sind etliche Rennen nicht mit den gewünschten zehn Pferden besetzt, das wäre für gute Umsätze ideal. Auch acht Rennen werden bevorzugt. Deshalb machen wir am kommenden Dienstag bei der Neusser Saisonpremiere auch acht Rennen. Technisch sind die Franzosen mit unserem Produkt sehr zufrieden, auch mit der Qualität der Fernsehbilder, die von uns geliefert werden." Die Kosten für einen Renntag belaufen sich auf rund 60.000 Euro, davon 42.000 Euro an Rennpreisen und Züchterprämien und 6.000 Euro an Transportkosten für die Trainer und Besitzer aus oftmals weit entfernten Orten im Saarland, Rheinland-Pfalz und mitunter auch Österreich und Ungarn. Dazu kommen 12.000 Euro für die Kosten des Renntages. Am Dienstag mit neuen Wettscheinen und Wettkassen.

Der Neusser Präsident hat sich auch mit der vielfach geäußerten Kritik an der Champions-Ehrung am 29. Dezember beschäftigt. Vogel: "Die Feier im festlichen Rahmen findet ja ohnehin beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden in der Spielbank statt. Es sind bei uns an diesem Dienstagabend doch sehr viele Besucher geblieben. Die Vorschläge für eine Party zu der Ehrung in der Wetthalle sind nicht sinnvoll, denn an einem Dienstagabend bleiben weder die Aktiven noch ausreichend Besucher. Das würde nur Sinn machen, wenn der letzte Renntag des Jahres ein Samstag, Sonntag oder ein Feiertag wäre." Für 2016 ist das nach bisheriger Planung aber nicht vorgesehen: Der letzte Neusser Renntag ist für Donnerstag, 22.Dezember geplant und das Saisonfinale am Dienstag des 27.Dezember in Dortmund.

Die Besucher am kommenden Dienstag in Neuss müssen sich auf neue Wettscheine einstellen. Für Routiniers überhaupt kein Problem, denn das praktische Querformat gab es schon früher und wurde vom eher unpraktischen Hochformat abgelöst. In Dortmund gab es am 2. Janur mit den neuen Kassen Anfangsprobleme, das soll in Neuss vermieden werden.

(kgö)
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