Jüchen Windpark kann gebaut werden

Jüchen · Der Kreis hat die Genehmigung für den Bau des Windparks in Jüchen erteilt. RWE Innogy möchte zwischen den Autobahnen 46 und 540 im kommenden Jahr vier Windräder errichten – und investiert rund 20 Millionen Euro.

Jüchen: Windpark kann gebaut werden
Foto: Ekkehart Malz

Der Kreis hat die Genehmigung für den Bau des Windparks in Jüchen erteilt. RWE Innogy möchte zwischen den Autobahnen 46 und 540 im kommenden Jahr vier Windräder errichten — und investiert rund 20 Millionen Euro.

Auf dieses Schreiben haben sie in der Konzernzentrale von RWE Innogy in Essen bereits gewartet. Abgeschickt wurde es am 23. Dezember vom Rhein-Kreis Neuss, und es gibt grünes Licht für ein Millionenprojekt: den Bau des Windparks zwischen den Autobahnen 46 und 540 in Jüchen. Viola Baumann, Sprecherin von RWE Innogy, bestätigt den Eingang der Baugenehmigung. "Die Genehmigung ist erteilt. Mit dem Bau kann planmäßig im zweiten Quartal des kommenden Jahres begonnen werden."

RWE Innogy bündelt die Aktivitäten innerhalb des RWE-Konzerns im Bereich erneuerbare Energien. Rund 20 Millionen Euro lässt sich der Konzern die vier Windkrafträder kosten. Sie sollen auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler I errichtet werden. Die Fläche liegt in Nachbarschaft zu dem Industrie- und Gewerbegebiet, das die Gemeinde Jüchen mit der Stadt Grevenbroich plant. Dass dort vorerst nur vier Windräder errichtet werden, hat zwei Gründe: Erstens muss zur Wohnbebauung ein Abstand von 1100 Metern eingehalten werden, und zweitens müssen Liegezeiten des Bodens auf dem 45 Hektar großen Areal beachtet werden. Auf ehemaligen Tagebauflächen in Nachbarkommunen plant RWE Innogy ebenfalls Windparks: In Bedburg sollen 18 Windräder entstehen, in Titz zehn.

In Jüchen war das Projekt nicht unumstritten. Die Politik hatte den Bau und seine möglichen Folgen kontrovers diskutiert, Naturfreunde sorgten sich um die Auswirkungen auf den Lebensraum von Vögeln. Gerolf Hommel (FWG) hatte vor allem die Höhe der Windräder als kritisch bezeichnet. 180 Meter sollen diese in den Himmel ragen. Damit werden sie mehr als 20 Meter höher als der Kölner Dom. Die Inbetriebnahme ist schon für das vierte Quartal des kommenden Jahres geplant. "Die Bauzeit beträgt etwa ein halbes Jahr", sagt Viola Baumann.

Bei den Anlagen handelt es sich um Modelle der 3 MW-Klasse. Die Rotoren haben einen Durchmesser von 104 Metern. Nach Fertigstellung soll der Onshore-Windpark über eine Leistung von mehr als zwölf Megawatt verfügen. Die vier Windturbinen sollen jährlich rund 32 500 Megawattstunden Strom produzieren. Damit können umgerechnet rund 9300 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Einsparung an Kohlendioxid beziffert RWE Innogy auf mehr als 24 000 Tonnen pro Jahr.

(NGZ)
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