TuS Grevenbroich verliert 0:1 gegen den VfL Tönisberg Williams' Aussetzer zur falschen Zeit

Gerade neun Tage währte die weiße Weste des TuS Grevenbroich, dann wurde der Fußball-Landesligist unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mit einer absolut vermeidbaren 0:1-Niederlage gegen den VfL Tönisberg beendete der TuS sein Saisondebüt vor heimischem Publikum und ließ einen zornigen Gerd Zewe zurück: "Wir haben den Gegner über 90 Minuten in der Tasche und verlieren dann wegen solch dummer Schnitzer", polterte der Coach.

Sein Ärger hatte einen eindeutigen Adressaten: Matthew Williams. Der Neuzugang erwischte in seinem zweiten Punktspiel für die Schloss-Städter eine rabenschwarzen Tag und war an den beiden wohl entscheidenden Situationen unmittelbar beteiligt. Erstens: die 44. Spielminute. Der bis dahin souverän im Abwehrzentrum agierende Williams holt Tönisbergs Adem Bayzan im Strafraum von den Beinen. Der gute Schiedsrichter Markus Schüller (Korschenbroich) zeigte zu Recht auf den Punkt, Bayzan nahm das Geschenk an und erzielte Sekunden vor der Pause das Tor des Tages.

"Und das zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt", haderte Zewe. Zweitens: Die 82. Spielminute: Gerade als Grevenbroich zur Schlussoffensive blies, stieg Williams im Mittelfeld überhart ein, kassierte folgerichtig die Gelb-Rote Karte - und in Unterzahl war für den TuS nichts mehr zu holen. Grevenbroich hatte mit der gleichen Startelf wie beim 1:0 in Kapellen begonnen. Zewe brachte die jungen Rene Teppler und Nico Rittmann im Mittelfeld, ließ die erfahrenen Peter Spicks, Willi Rütten und Jörg Gartz auf der Bank.

Nur zwei Minuten dauerte es bis zum ersten Warnschuss, als Tönisbergs Oliver Cremer das Lattenkreuz haarscharf verpasste. Doch Grevenbroich fing sich schnell. Zewe ließ aus einem starken Mittelfeld agieren - nur Williams und Lutz Wingerath standen hinten auf einer Linie; folgerichtig spielte sich viel in der Zentrale ab. Dicke Torchancen waren indes Mangelware: In Halbzeit eins wurde es nur durch Nico Rittmann (20.) und Ralf Criens (21.) gefährlich. Die nach dem 8:0 gegen BW Meer hochgelobte VfL-Offensive blieb gestern erstaunlich blass.

Der TuS drängte in die komplette zweite Halbzeit auf den Ausgleich - doch Zwingendes kam außer durch Kopfbälle des glücklosen Criens nicht zustande. Zewe brachte Spicks für den schwachen Frank Klasen (61.), es half nichts. "Ich verstehe es nicht", rätselte Zewe, "wir haben so viele Leute im Team, die Tore schießen können." Nur: Die waren gestern von der Rolle. Der TuS - er könnte ein Sturmproblem haben. Chr. Leuchtenberg

(NGZ)
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